Gruselkabinett 099: Die Toten sind unersättlich
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der junge Adelige Bartek ist des öfteren zu Gast bei der Familie Bardossoski. Abend für Abend sitzt die Familie mit dem Verlobten von Aniela der Tochter des Hauses zusammen. Manwed Weroski heisst der Verlobte¸ der sich jedoch mit dem ebenfalls um Aniela werbenden Maurizi Konopka auseinandersetzen muss. Eine Geschichte macht dort abends bei Kerzenschein die Runde. Das verwunschene Schloss der uralt eingesessenen Familie Tartakowska soll wieder bewohnt sein. Die beiden Freunde müssen ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellen¸ als Manwed Weroski das abgelegene Schloss aufsucht und dort völlig von einer weissen Statue einer bildschönen Frau dominiert wird. Die Geschichte spielt im Jahre 1880 in den verschneiten Karpaten.
Den Sprechern dieses Hörspiels gelingt es von Anfang an die Zuhörer in die Handlung einzubeziehen¸ hörig zu machen¸ wie es die Statue mit Manwed getan hat. Stimmen¸ Musik und Geräusche erzeugen eine eigene Welt¸ in der man sich behaupten muss und erst mit dem Ende der Erzählung befreit wird. Selten hat mich ein Hörspiel betört und in die Handlung gezwungen. Die Toten sind unersättlich beginnt ruhig¸ aber sehr atmosphärisch. Die Hersteller des Hörspiels sind mit ihren Mitteln gekonnt in der Lage¸ die Stimmung des Jahres 1880 zu beschreiben. Die faszinierenden Stimmen der Sprecher und Sprecherinnen lassen die Zuhörer in eine Geschichte eintauchen¸ die besser nicht beschrieben werden konnte.
Das Thema der faszinierenden anziehenden Frau wurde schon des öfteren beschrieben und als Hörspiel umgesetzt. Jedoch ist die Vorlage von Leopold von Sacher-Masoch auch hier wäre es gut¸ mal einen Blick auf seinen Lebenslauf zu werfen die beste Geschichte in der sich der Schauer mit der Erotik paart.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355