Gruselkabinett 098: Der Schimmelreiter
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Vor der Jubiläumsnummer 100 bringt der Verlag zwei deutsche Autoren und schiebt damit den Fokus wieder auf heimatliche Autoren. Dass diese sogar besser sind als Übersetzungen aus der englischen Sprache¸ ist nicht überraschend. Theodor Storm ist mit seinem Schimmelreiter ein Klassiker und manch älterer Jahrgang der Hörer weiss ein Lied aus der schule davon zu singen.
Der Autor hatte sich längere Zeit mit der norddeutschen Sage beschäftigt¸ bevor er 1886 begann¸ die Geschichte niederzuschreiben. Erst im April des Jahres 1888 veröffentlicht die Zeitschrift Deutsche Rundschau veröffentlicht wurde.
Stephan Bosenius und Marc Gruppe¸ die normalerweise längere Themen auf zwei CD's mit eigenen Nummern veröffentlichen¸ verzichteten diesmal darauf. Der lange Text konnte wohl doch nicht so gekürzt werden¸ dass er auf eine CD passte. Weil aber die nächsten Titel angekündigt waren¸ musste eine andere Lösung her. Und diese gefällt mir wesentlich besser¸ als wenn ich wie etwa bei Madame Mandalips Puppen¸ zwei CD's mit unterschiedlicher Nummerierung erhalte. Vielleicht wäre das doch ein Anreiz für die preisgekrönten Macher von Titania Medien¸ weitere Veröffentlichunge zugunsten dieser Herausgabe zu überdenken.
Als sprecherisches Glanzlicht sticht Johannes Raspe als Hauke Haien hervor. Einfach grossartig¸ wie er die Entwicklung Haukes von einem einfachen Bauernsohn und Knecht¸ zum mächtigen Deichgrafen darstellt¸ allein durch leichte Veränderungen seiner Stimme. Ihm zur Seite steht Kristine Walther als Elke Volkerts seiner Ehefrau. Auch ihr gelingt es in grossartiger Weise die literarische Figur mit Leben zu erwecken.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355