| Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Erzählung von Arthur Conan Doyle über die beiden Wissenschaftler Dr. Johnson und Dr. James Hardcastle könnte man in der heutigen Zeit durchaus als Wissenschaftsthriller bezeichnen. Arthur Conan Doyle versucht¸ immer in seinen Erzählungen ganz Wissenschaftler zu bleiben und alles so weit möglich logisch-wissenschaftlich zu erklären. Das galt bei den Erzählungen um Sherlock Holmes¸ wie auch bei den anderen Erzählungen¸ die durchaus übernatürliche Elemente enthalten. So geht es bei Das Grauen im Blue-John-Stollen um den Besuch von Dr. Johnson bei seinem Kollegen Dr. James Hardcastle¸ weil dieser ihm etwas hinterliess. Dr. James Hardcastle starb an seiner schweren Lungenerkrankung. Dabei sah es doch so gut aus¸ denn er war auf dem Weg der Besserung. Aus welchem Grund der Rückschlag und der Tod eintrat¸ erfährt Dr. Johnson¸ als er das Tagebuch liest. In diesem Tagebuch berichtet Dr. Hardcastle von seinen Streifzügen auf dem Land. Ein stillgelegtes Bergwerk weckte seine Neugier und so hat er es genauer in Augenschein genommen. Er erkundet das Bergwerk¸ dass von der Bevölkerung gemieden wird. Die Bevölkerung weiss¸ warum¸ denn er entdeckt dort ein grauenvolles Wesen¸ dass ihm die Nächte mit Alpträumen versüsst. Trotzdem¸ dass dieses Wesen bereits Menschen auf dem Gewissen hat¸ will ihm niemand Glauben schenken. Das Grauen im Blue-John-Stollen ist eine geradlinige Geschichte¸ logisch strukturiert aufgebaut und¸ gerade weil man überraschende Wendungen erwartet¸ doch spannend genug¸ dass man die über 70 Minuten gerne zu Ende hört. Andererseits ist sehr schnell klar¸ auf was die Handlung hinausläuft. Das Hörspiel setzt auf Atmosphäre¸ einige Szenen sind besonders gut gelungen¸ sie vermögen die Zuhörer in eine ganz besondere Erwartungshaltung zu versetzen. Die Sprecher und Sprecherinnen sind professionell und überzeugend¸ machen ihre Arbeit ausgezeichnet. Die beteiligten Personen wirken lebendig wirken¸ so dass man gespannt zuhört und sich von den Geschehnissen fesseln lässt und den Abenteuern gerne folgt. Die Musik und Geräuschkulisse sind auf höchstem Niveau und gezielt eingesetzt.
