Gruselkabinett 050: Das Gespenst von Canterville
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Familie Otis muss eine längere Zeit in England verbringen. Aus diesem Grund sucht der Vater nach einer Behausung. Aber nicht nur irgendeiner¸ sondern sie soll schon einem gewissen gesellschaftlichen Stand entsprechen. Lord Canterville bietet ihm ein Jagdschloss an¸ dass dessen Wurzeln weit in der Vergangenheit reichen. Er macht den mehrfachen Familienvater aber auch darauf aufmerksam¸ dass es hier spukt. Einer der Vorfahren des Lords¸ Sir Simon von Canterville¸ wurde zu dieser grausamen Strafe verdammt. Ignoranz ist eines der Merkmale von Amerikanern¸ auch heute noch und so denken Hiram und Lucrezia Otis gar nicht daran weiterzusuchen¸ denn das Jagdschloss sagt ihnen zu. Und ausserdem¸ Geister und Spuk gibt es nicht. Virginia¸ Jimmy und Timmy und auch Washington Otis fühlen sich bald zuhause auf dem Schloss. Die Familie Otis lernt aber bald darauf den Spuk kennen. Die ignorante Fassade beginnt etwas zu bröckeln. Andererseits sind aber auch drei Jungen in der Lage¸ einem Geist das gruseln zu lehren. Lediglich Virginia hat Mitleid mit dem Geist.
Marc Gruppe nahm sich diesem Hörspiel an¸ arbeitete die Eigenheiten¸ die Oscar Wilde einbaute noch ein wenig aus. Gerade die überspitze Deutung von Amerikanern und Engländern sind ein Gegensatz geworden¸ der einer Karrikatur ähneln. Damit ist das 50ste Hörspiel¸ nicht nur ein Hörgenuss¸ sondern auch eine ehrlichere Version der Erzählung.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355