Gruselkabinett 032 u. 033: Jagd der Vampire
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Es ist das Jahr 1907. In London treibt jemand sein Unwesen und tötet Vampire. Er öffnet ihre Särge und setzt sie dem Sonnenlicht aus¸ was zu ihrem sofortigen Zerfall führt. Die Population der Londoner Blutsauger geht dadurch zurück. Den Mord an seinen Kindern will aber Simon Ysidro¸ der älteste Vampir¸ nicht ungesühnt lassen. Weil er tagsüber nicht aktiv sein kann sucht er sich jemanden¸ der es kann. Simon Ysidro beauftragt den Meisterspion ihrer Majestät der Königin¸ Professor James Asher mit der Aufklärung des Falles. Um sich dessen Loyalität zu sichern erpresst man ihn mit dem Leben seiner Frau Lydia¸ indem er sie in eine Art Totenstarre versetzt.
Professor Asher findet bei den Ermittlungen bald heraus¸ dass die Vampire bereits vor dem verheerenden Kontakt mit dem Sonnenlicht getötet wurden. Er vermutet¸ dass es sich bei dem Serienmörder selbst um einen Untoten handelt. Die Spur der James Asher folgt führt ihn nach Paris. In der Hauptstadt von Frankreich soll es einen uralten Blutsauger geben¸ der selbst dem Sonnenlicht widerstehen kann.
Den beiden mit Medaillen ausgezeichneten Labelinhaber Stephan Boseinus und Marc Gruppe ist es wieder einmal gelungen¸ ein ansprechendes Hörspiel herzustellen. Die zwei CD im Schuber bringen mit ungefähr 120 Minuten Spielzeit ein wenig Nervenkitzel in die ruhige Stube. In der sogenannten blauen Stunde¸ ein Whisky in der Hand und die Ruhe um zuzuhören¸ tritt unversehens ein nebelverhangenes London in unsere Vortellungen. Die Jahrhundertwende¸ Strom und Verbrennungsmotoren verdrängen mit der modernen Wissenschaft die Magie und den Zauber der Welt. Die Zeit von Königin Viktoria wird von der Autorin eingefangen und im Hörspiel ebenso treffend umgesetzt. Die beiden stärksten Figuren stellen sich mir in dem Ich-Erzähler James Asher und dem Vampir Simon Ysidro dar.
Zusammengefasst kann man sagen¸ dass hier wieder einmal mehr ein hervorragendes Hörspiel aufgelegt wurde.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355