Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Das Leben der 14-jährigen Leandra könnte in dem schönen Haus so friedlich ablaufen¸ wenn ihre Eltern sich nicht immer streiten würden. Die ewigen Streitereien zwischen ihrer Mama und ihrem Papa ist sie inzwischen Leid und würde am Liebsten weglaufen. Ein anderes Problem ist eher persönlicher Natur und ziemlich lästig¸ bis peinlich. Leandra hat die lästige Angewohnheit¸ wild darauf loszusprechen¸ ohne es kontrollieren zu können. Diese ungewöhnliche Angewohnheit hat Leandra zur Aussenseiterin und Eigenbrötlerin werden lassen. Aussenseiter entwickeln immer weitere seltsame Angewohnheiten¸ so ist sie auch nicht sehr erstaunt¸ als eines Tages der Kobold Erlas bei ihr erscheint. Erlas stammt von der Welt Mikosma¸ die von Zauberern erschaffen wurde¸ um Kindern¸ denen die Freude am Leben verging¸ wieder eine kleine glückliche Zeitspanne zu schenken. Kinder aus allen Ecken der Erde werden dorthin geführt und von einem Kobold begleitet¸ der ihnen alle Wünsche erfüllt. Leandra nimmt die Einladung an und trifft auf Mikosma den elfjährigen Luca und den vierzehnjährigen Henry. Ihr gefällt es dort und würde am Liebsten bleiben¸ doch anscheinend gibt es ein Problem. Irgendjemand will nicht¸ dass sie auf Mikosma bleibt. Sie wird zu einer Person non grata und man versucht¸ Leandra zu vertreiben. Dahinter stecken die aus ihrem Gefängnis entkommenen Terronen. Das sind Wesen¸ die auf Grund böser und gemeiner Gedanken ihre unvorstellbaren Kräfte erhalten. Leandra ist nicht die Einzige¸ die unter deren Attacken zu leiden hat.Das Buch ist sicher geschrieben worden¸ um sechsjährige Kinder vor dem "bösen bzw. schwarzen Mann" zu schützen und ihnen zu erklären¸ dass sie keine Angst haben müssen. In einer recht liebenswürdig-naiven Art wird eine Geschichte geschrieben¸ die die Geschichte in der "Jetzt"-Welt nicht gebraucht hätte. Zumal der Übergang von der einen Seite zur anderen recht ungläubig war und Leandra nicht ein einziges Mal an ihre Eltern wirklich gedacht hat. Das Mädchen wird allerdings nicht ihrer Situation als Aussenseiterin gerecht. Hier wurde zu viel an ihrer Charakterisierung gespart. Wie gesagt¸ ein buch zum Vorlesen der jüngsten Kindergeneration.