Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Im zweiten Band der Reihe wird die klassische Geschichte Die kleine Meerjungfrau erzählt. Und damit hat sich die amerikanische Reihe gleich disqualifiziert¸ denn die Erzählung stammt vom Dänen Hans Christian Andersen und nicht von den Gebrüdern Grimm. Obgleich diese in ihrer Märchensammlung eine ähnliche Geschichte aufführen. Die Bearbeitung der Geschichte war dabei sehr frei und auch freizügig¸ denn so manches Kleidungsstück bei den Damen ging abhanden. Die beteiligten Personen wurden um ein paar Monster und etwas Blut ergänzt. Der Schrecken¸ den die Monster verbreiten¸ die Angst der weiblichen Helden und die Hilflosigkeit der Helden stellt eine gute Mischung dar. Die Zeichnungen sind manchmal etwas zu bunt. Die beiden Geschichten¸ die hier veröffentlicht wurden¸ gefielen nicht nur durch die Farbe und die Personen¸ sondern vor allem weil sie vollständig erschienen und nicht wie in Amerika üblich in überteuerten Fortsetzungsbänden. Betrachtet man die Erzählungen¸ so ist die zweite Geschichte viel näher an Andersen als manche Ausgabe eines Märchenbuches. Die erste Erzählung ist blutrünstiger und schneller. Beide kann man zwar direkt vergleichen¸ doch ist ein deutlicher Unterschied im Erzähl- und Zeichenstil zu beachten.Sehr schöne Zeichnungen und eine interessante Geschichte¸ ergeben einen gruseligen Horrorspass¸ wie er nur in Comics bestehen kann. Das Heft¸ wie schon der Vorgänger um Rotkäppchen ist nur zu empfehlen. Besonders hervorzuheben ist die Covergalerie¸ die einen Tick besser sind¸ als die normalen Zeichnungen der Erzählung. Vor allem¸ weil wohl zuviele Zeichner und Farbgestalter daran beteiligt sind. Dort stören die seltsam stoischen Gesichtsausdrücke¸ die immer gleich sind. Doch das ist der einzige Kritikpunkt.