Grendl
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
An dieser Stelle könnte man meinen ist auch das Buch zuende. Denn wo nichts ist¸ hat auch eine Druckerpresse keinen Platz. Frank Schweizer behilft sich aber damit¸ Max Merkur am Tag des Jüngsten Gerichtes (demnach müsste es auch noch ein paar ältere Gerichte geben) im Ave Maria Himmelshafen¸ Halle 9¸ Buchstabe M¸ erscheinen zu lassen. Dort findet sich seltsamerweise auch der fremde Mann in seinem Kapuzenumhang wieder¸ der Max das Magisterdiplom klaute. Jetzt beginnt die Sache interessant zu werden¸ denn der Fremde stellt sich als Teufel heraus. Einer von sehr vielen übrigens. Allerdings ist es seltsam¸ dass der Teufel in der Halle auftaucht. Schliesslich ist er keiner der 89 Millionen Katholiken aus Europa und den BENELUX-Ländern in dieser Halle und sein Name fängt mit L an¸ wie Lutherion VI. Wobei das vielleicht ein Hinweis darauf ist¸ dass er ein evangelischer Teufel ist?
Wie dem auch sei¸ Max will natürlich in den Himmel und muss vorher durch eine Prüfmaschine. Die jedoch gibt ihren Geist auf¸ als Max hindurchgehen will. Grund ist das weiter oben geschilderte Missgeschick mit dem Weihwasser und dem gleichzeitigen fluchen. Nun¸ wer nicht in den Himmel kann¸ sollte zurück auf die Erde können¸ wenn er nicht in die Hölle will. Dementsprechend ist das Angebot von Lutherion doch sehr ansprechend. Den Sinn des Lebens suchen¸ ihn in eine Weltformel einbauen und damit die Erde¸ das Universum und der ganze Rest (hatte das nicht ein Herr Adams schon einmal erwähnt?) zu retten. Damit beginnt eine dieser Irrfahrten¸ die nicht mit irre Fahrten gleichzusetzen sind. Vor allem wenn sich hinter Frank Schweizer ein Philosoph verbirgt¸ der aus seinem Wissen¸ Weltanschauungen und einer fiktiven Wahnsinnshandlung¸ das wahre Leben nachstellt. Oder stellt er eher dem wahren Leben nach? Wer kann das schon sagen? Bei riesigen Nebenwirkungen fragen sie den Philosophen ihres Vertrauens. Aber keine zwei Philosophen¸ die können gleichzeitig drei Meinungen vertreten und theoretisch ein neues Universum aus dem Hut zaubern. Aber kommen wir noch einmal zurück zu Max Merkur¸ unserem apokalyptischen Fussgänger. Der arme Kerl wird durch Raum und Zeit geschleudert¸ trifft auf die seltsamsten Wesen und Orte¸ bis er das absolute Nichts trifft. Allerdings gibt es auch hier ein klein wenig mehr. Denn im Nichts treibt eine Insel¸ deren einziger Bewohner ein gewisser Herr Nietzsche ist. Damit ist das Nichts doch etwas. Die ultimative Antwort die Nietzsche unserem Helden gibt¸ um aus einem kleinen z und seiner Eigenschaft als Variablen ein grosses Z und eine Konstante zu machen¸ lautet nicht 42. Glaube ich¸ denn ausser Nietzsche und Merkur scheint Niemand die Antwort nach dem Sinn des Lebens zu kennen. A pro po kennen. Habe ich bereits erklärt¸ warum das Buch den Titel GRENDL trägt und den Namen bisher nicht erwähnte? Nein? Werde ich auch nicht. In diesem Fall wenden sie sich bitte an den Buchhändler ihres Vertrauens¸ der verrät es auch nicht¸ verkauft aber das Buch.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355