Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Harper Connelly¸ ist Mitte zwanzig und hat einen ungewöhnlichen Beruf¸ sie ist eine Totenfinderin. Sie überlebte einen Blitzschlag und kann seither Tote aufspüren. Mittels ihrer Intuition und Erfahrung findet sie heraus¸ wie sie gestorben sind. Gemeinsam mit ihrem Stiefbruder Tolliver nimmt sie Aufträge Hinterbliebener an. Sie wollen Gewissheit über das Schicksal ihrer Angehörigen erlangen und¸ wenn tot¸ erfahren¸ wie sie oder gar durch wen¸ sie gestorben sind. Das neue Abenteuer führt die beiden zurück nach Texas¸ wo die beiden ihre Jugend verbrachten. Unangenehme Geschichten an ihre Geschwister und die drogensüchtigen Eltern in einer tristen Wohnwagenanlage sorgen für weniger schöne Erinnerungen. Harper besucht ihre resolute Tante Iona¸ Onkel Hank und die Schwestern Mariella und Gracie. Iona und Hank sind ganz normal Menschen¸ denen Harpers Beruf nicht ganz geheuer ist. Harper wird angeheuert¸ sich um den Todesfall eines reichen Landbesitzers zu kümmern. Je mehr sie sich mit dem Fall befasst¸ desto ungeheuerlicher sind die Zusammenhänge. Sie kommt einer Familientragödie auf die Spur. Mehrere Anschläge werden dabei auf sie verübt¸ bei denen Tolliver angeschossen wird. Aber das ist noch nicht alles. Während ihrer Untersuchungen kommt sie dem Geheimnis um das unaufgeklärte Verschwinden ihrer älteren Schwester Cameron auf die Spur. Harper ist auch nach acht Jahren noch nicht darüber hinweg und plötzlich findet sie eine Spur. Zur gleichen Zeit wird Tollivers Vater und ihr Stiefvater¸ Matthew¸ aus dem Gefängnis entlassen. Der sucht wieder Kontakt zur Familie und will plötzlich den liebevollen Vater spielen. Tolliver und Harper betrachten diese Familiengefühle sehr skeptisch. Da kann nichts Gutes bei herauskommen.Im letzten Mystery-Roman des Vierteilers verbindet die Autorin Charlaine Harris geschickt Beruf und Persönliches mit der Aufdeckung eigener Familiengeheimnisse. Grabeshauch ist eine gelungene Mixtur aus spannender Erzählung auf Basis von Phantastik und Familiengeschichte. Der Autorin gelingt es¸ aus einem inzwischen für Harper normalen Auftrag¸ eine Familientragödie und Vergangenheitsbewältigung ihrer Hauptdarsteller zu machen. Ein gelungener Abschluss mit Humor und Spannung.