Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die vier Personen¸ die sich als Golden Dogs bezeichnen¸ haben sich inzwischen einen Ruf als Diebesbande erarbeitet. Ihre Ziele rauben sie sehr effektiv aus. Die Stärke der Golden Dogs¸ als da wären Orwood¸ Lario¸ Lucrezia und Fanny ist ihr Zusammenhalt untereinander. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Fanny. Die Londoner Prostituierte ist der sympathischste und interessanteste Charakter der Golden Dogs. Sie stellt in ihren Betrachtungen den mysteriös wirkenden Anführer der Meisterdiebe vor. Orwood¸ der auch hier wieder einen Überfall plant¸ mit seinen Leuten schnell und erfolgreich durchzieht und letztlich doch weiterhin mysteriös bleibt. Viele wird nur kurz angerissen¸ was sich für den Leser weiterhin als Stimmungsmacher zeigt und ihn am hochwertigen Comic aus dem Haus Panini kleben lässt¸ in der Hoffnung¸ mehr zu erfahren. Zwar trägt der Comic den Titel Orwood¸ dennoch ist Fanny die Handlungsträgerin. Während auf der einen Seite der Diebstahl vorbereitet wird¸ ist Fanny sehr daran gelegen¸ dass sie dem Anführer der Meisterdiebe gefällt und von ihm geliebt wird. Doch da ist das letzte Wörtchen noch nicht gesprochen. Stattdessen verläuft der Diebstahl schnell und erfolgreich und Orwoods Charakter bleibt weiterhin verschlossen¸ seine Vergangenheit ein Geheimnis. Durch Fannys Beziehung zu ihm wird dieser stärker in den Mittelpunkt der Ereignisse gerückt¸ aber nicht lange genug. In der ersten Hälfte erfährt man mehr über den ihn¸ aber viel ist das nicht. Dafür sind die Anteile der beiden anderen Mitglieder der Golden Dogs bescheiden zu nennen. Lario und Lucrezia fallen in dieser Erzählung fast gar nicht auf. Dafür wird im letzten Drittel der Geschichte ausschließlich Fannys weiterer Werdegang erzählt. Sie stellt weiterhin die Rolle der Beteiligten¸ wie auch der Erzählerin dar. Das ist eine Stärke des Bandes. Das ist eine Stärke des Bandes. In ihrer Funktion wird durch Fanny eine interessante Geschichte über die Verbrecherbande und ihr Schicksal erzählt. Die Geschichte wird schneller¸ wenn Fanny erzählt¸ vom bildlichen her etwas langsamer¸ wenn es darum geht¸ das Verbrechen der Bande vorzustellen und durchzuführen. Der Stil mit den vorherrschenden Farbtönen fängt die Atmosphäre der handelnden Zeit gut ein¸ auch wenn die Strassen Londons wirken¸ als seien sie zu sauber¸ zu wenig arbeitende Leute und der Kontrast zu Reichtum und Adel wirkt für mich nicht gross genug. Das ist aber¸ gerade bei einer Bildergeschichte¸ Ansichtssache.Der ständige Hinweis¸ bereits im Band 1 deutlich erwähnt¸ dass es einen Verräter unter ihnen gibt¸ macht die Erzählung weiterhin spannend genug¸ um sie weiter zu verfolgen. Auf dem Höhepunkt ihres Schaffens¸ kommt die Polizei den Golden Dogs auf die Spur. Nicht zuletzt auf Grund des Verräters. Aber noch ist nicht klar¸ wer es ist. Andeutungen und Hinweise lassen jeden der vier¸ Fanny¸ Orwood¸ Lario und Lucrecia¸ verdächtig erscheinen.
War ich in Band Eins noch der Meinung¸ dass der Hinweis auf den Verräter viel Spannung nimmt¸ so ist gerade hier das nicht mehr der Fall.