Gliss
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Draußen wartet die Weite - und sie kann tödlich sein ... Ajit weiß, dass er Hope niemals verlassen wird, denn sie sind umgeben vom Gliss, einem Boden, auf dem nichts haftet und nichts gebaut werden kann. Hinter dem Gliss gibt es keinen Ort, keine Menschenseele. Zumindest dachte der 17-Jährige das. Doch als eines Tages ein toter Mann über das Gliss getrieben wird, ist Ajit und seinen Freunden Phil und Majala klar: Die Geschichte ihrer Welt ist eine Lüge und die, die Ajit für seine Familie hielt, tun alles, um diese Lüge zu verteidigen. Die Wahrheit jedoch - die liegt hinter dem Gliss, mitten in der tödlichen Weite, aus der noch niemals jemand zurückgekehrt ist ... (Verlagstext)
Die Jugenbücher des Arena Verlages sind immer wieder gut zu lesen. Sie sind vom Aussehen hochwertig, gebunden und oft besonders aufgemacht. Das vorliegende Buch hat zudem ein Lesebändchen. Dazu kommt ein farbiger, umlaufender farbiger Umschlag, der sich auf dem seitlichen Buchschnitt fortsetzt. der Ober- und Unterschnitt des Buches sind schwarz. Als Besonderheit findet sich auf den ersten Seiten eine silbern gedruckte Unterschrift des Autors. Allein damit ist das Buch ein gelungener Hingucker, den man gern indie Hand nimmt. Die Handlung: Die Zukunft der Menschen liegt nicht allein auf der Erde. Die Menschheit begann das Weltall zu besiedeln. Immer weiter hinein ins All führt der Weg der Menschen ins All, fremde Planeten werden die Heimat und werden besiedelt. Einer dieser Siedler ist der junge Ajit. Er wurde auf einem Planeten geboren, der hauptsächlich von Gliss bedeckt ist. Die Besonderheit der Oberfläche besteht darin, das es keine Reibung gibt und die man mit gewöhnlichen Werkzeugen nicht greifen oder bearbeiten kann. Nur wenige Flächen sind bewohnbar, auf denen Siedlungen der Menschen stehen und voneinander abgetrennt und weit entfernt sind. Sie können nur untereinander aufgesucht werden, in dem man mit sogenannten Glissern, speziellen Fahrzeugen, einsetzt. Ajit lebt in seiner Siedlung Letz und kennt nichts anderes. Die Siedlung liegt abgeschieden und ohne Aussicht auf ein gutes Leben. Eines Tages rutscht ein toter Mann auf dem Gliss nach Letz. Da es keineReibung auf dem Material gibt, ist man verloren, wenn man darauf ausrutscht und wird in unbekannte Weiten abgetrieben. Ausnahme sind die Glisser. Ajit wird als Zeuge in die Hauptstadt Hope gesendet.
Das Buch ist, wie die meisten Bücher von Andreas Eschbach, aufregend, fantasiereich, kreativ. Seine erdachten Welten sind stets fabelhaft. Sie sind für sich ausgeklügelte soziale Systeme mit einem grossen Schuss Phantasie. Die Idee der reibungslosen Oberfläche fand ich sehr spannend und ich habe mich gerne auf dieses Gedankenexperiment eingelassen. Das Buch ist ein Kinder- und Jugendbuch sehr kindlich und teilweise naiv, was sich auch im Buch stark niederschlägt, da die Handlung oft unlogisch erscheint, aber von Jugendlichen sicher nicht hinterfragt wird. Daneben ergeben sich viele Parallelen und Anleihen an Eines Menschen Flügel. Für 12jährige Leser sicherlich in Ordnung, Wenn man es aber (Neudeutsch All Age) für alle Lesealter bewirbt, dann wird es aber recht langweilig und vorhersehbar für die ältere Leserschaft.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355