Gladium 3: Das Nest der Purples
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Am 11. September 2001 ist über Manhattan trübes Wetter.
Ein Campingplatz in Rüdesheim wird von einer Explosion in Schutt und Asche gelegt. Viele Menschen sterben. Bei den Bombenlegern handelt es sich um drei völlig identische Männer.
Sal Cieslarczyk¸ der wegen vielfachem Mord in einem Hochsicherheitsgefängnis einsitzt¸ wird in seiner Zelle betäubt. Er erwacht im höchsten Gebäude der Welt¸ dem Xandom-Tower.
Alexander Xandom II. eröffnet ihm¸ Sal gelte offiziell als tot¸ er habe es so erscheinen lassen.
Sal sei frei. Er müsse ihm nur eine Woche seiner Zeit opfern und ihm zuhören.
Ein Deal¸ auf den „der gefährlichste Mann der Welt“ nicht bereit ist¸ einzugehen …
Nach den beiden Gladium-Prologen “Als Alexander Xandom zu den Sternen aufbrach” und “Schattenlicht” hier der erste „reguläre“ Band.
Eine Serie um „Superhelden“¸ alternative Wirklichkeiten und eine geheime¸ ausser-irdische Bedrohung.
Die Taschenbuchausgabe enthält als Bonus den ersten Prolog-Band der Reihe.
Die Gladium-Reihe ist eine Alternativwelt-Reihe¸ die nur wenige Änderungen gegenüber der unsrigen Welt enthält. Vielleicht werden es mehr¸ aber erst einmal reicht das¸ was beschrieben wurde. So enthält die Beschreibung des Klappentextes hauptsächlich die Zusammenfassung der beiden Prologe. Damit haben wir gleich zwei Vorgeschichten¸ die den Hintergrund etwas besser beleuchten. In der Erzählung geht es um Superhelden. Eine Gruppe¸ ähnlich den Avengers in den Comics¸ bildet sich um gegen die bösen ausserirdischen die die Welt infiltrieren und die bösen Wissenschaftler antreten. Neben den Marvel und DC- Superhelden-Comics erinnerte mich der Hintergrund auch ein wenig an die Wildcards¸ jene Serie die George R. R. Martin erfand und die von unterschiedlichen Autoren weitergeschrieben wurde.
Im Mittelpunkt steht Kabuki¸ der auf einem Campingplatz in Rüdesheim mit einem Anschlag umgebracht werden soll. Es gelingt nicht¸ da er einen Anruf bekommt¸ er solle sich verwandeln und so nimmt der Oni seine Vampir / Dämonen-gestalt der japanischen Mythologie an. Kurz darauf kommen zwei Menschen und klären ihn auf¸ weil sie ihn für ihre Gruppierung anwerben wollen. Gleichzeitig erzählen sie ihm auch von den Gegnern und von anderen Dämonen¸ von denen er dachte sie seien ausgestorben und nur er der letzte seiner Art. Doch da ist Xandom-Red¸ ein gerüsteter Mensch¸ der Ähnlichkeiten mit dem Eisernen hat (heute heisst er Iron Man) und ihn aufklärt. Gleichzeitig tritt die Tempelkriegerin Marht Leonhardt (ein Gedankensprung zu Löwenherz ist sicherlich gewollt)¸ und wenig später Zainab¸ die Frau eines Dschinn. Eine weitere Hauptperson¸ Sal Cieslarczyk¸ gehört zu den wenigen¸ die mich eher etwas langweilten und nicht wirklich überzeugen Ein menschenfeindlicher Mensch auf Egotrip war nicht das¸ was ich erhoffte. Er ist der gefährlichste Mann der Welt¸ weil ein bestens ausgebildeter Auftragsmörder.
Gladium mit seinen ersten der Teilen: Gefangenn im Xandom-Tower¸ Die Cyborg-Dämonin¸ Das Nest der Purples ist ein guter Auftakt zu einer interessanten¸ spannenden Serie. Die Anklänge an bekannte Superhelden und Comics sind sicherlich gewollt. Und wer sich für diese Kombination begeistern kann¸ ist hier sicherlich richtig. Die passenden Titelbilder unterstreichen den Comic-charakter. Ich bin neugierig geworden¸ und werde die Reihe weiter verfolgen. Es gibt natürlich Punkte¸ die mir nicht sonderlich gefallen¸ aber die liegen an der Geschichte selbst und dem Hintergrund. Hier kommt der Vielleser ins Spiel und der hätte einiges anders beschrieben¸ an manchen Stellen mehr auf die handelnden Personen eingegangen und anderes mehr. Aber diese Kritikpunkt liegen nicht an der Geschichte¸ sondern am verwöhnten Leser. Im Lauf der Handlung¸ in der sich einige weitere Handlungsstränge und Personen einfinden¸ bleiben genug Fragen offen¸ die in den nächsten Bänden beantwortet werden können. Zwangsläufig aber nicht müssen¸ denn man kann die Reihe weiter schreiben. Scheinbar völlig unzusam-menhängende Begebenheiten finden nach und nach Verknüpfungen.
Die drei Taschenbücher von zwei Autoren: Markus Kastenholz und Inka Mareila¸ denen ein paar Zeichnungen durchaus gut getan hätten¸ um das Schriftbild aufzulockern und einen kleinen Mehrwert zu bieten¸ sind lesenswerte Drucker-zeugnisse. Der Amrûn-Verlag und Markus Kastenholz gingen eine Verbindung ein wie Comic und Textwüste. Heraus kamen Taschenbücher die mir sehr gefallen haben¸ kurzweilige Unterhaltung mit vielen Anleihen¸ wo es Spass macht zu überlegen¸ woher man das alles kennt.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355