Gezeitenwelt 4: Purpurinsel
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Das Ziel der Kapitänin sind die Purpurinseln. Die Inseln sind die einzigen¸ auf den man den berühmten Farbstoff erhält. Und ausgerechnet das Volk der Kataueken ist das einzige Volk¸ dass um das Geheimnis des Farbstoffes weiss und es eifersüchtig hütet. Der überaus seltene Farbstoff ist nicht mit Gold zu vergleichen¸ geschweige denn mit selbigen aufzuwiegen.
Eine jahrhundertealte Karte die Surjadora zugespielt wurde¸ scheint das Geheimnis zu verraten und nennt den vermeintlichen Herkunftsort des Purpurfarbstoffes. Die STERN VON ANDHAKLEIA erreicht die Purpurinseln gerade zu dem Zeitpunkt¸ da Prinz Nukulahi seine Hochzeit feiert. Der Prinz lädt daraufhin die fremden Seefahrer ein¸ an seiner Hochzeit teilzunehmen. Die Feierlichkeiten werden jedoch urplötzlich durch einen blutigen Putsch unterbrochen. Der Prinz rettet sich auf das Schiff und kann in das Reich von Maharadscha Mahatargos III fliehen. Das Reich des Maharadschas wurde fiel dem Meteoriteneinschlag und der damit verbundenen Flutwelle zum Opfer. Das Land hat viel Leid zu ertragen und aus diesem Grund macht sich die Crew der kurjamäischen Karavelle unter ihrer Führung auf dem Weg zum Orakel von Thalliope. Das Orakel¸ hinter dem sich eine rätselhafte Sphinx verbergen soll¸ steht im frostigen Reich Eulykien. Vom Orakel erhoffen sie eine Weissagung mehr Wissen und wertvolle Hinweise auf das verborgene Grab von Leomedes. Über die Zukunft und den Zustand der Welt soll das Geheimnis des Weltennetzes und der erwachenden Magie Aufschluss geben. Diese neue Reise steht unter einem schweren Schicksal. Neben den Unwägbarkeiten des Wetters leiden die Schiffer unter Piraten und Verrätern. Während die Mannschaft an Land ist und die Orakelpriesterinnen aufsucht werden Stadt und Land der Priesterinnen und Wolfskrieger von den Soldaten des Kontinents Serkan Katau angegriffen. Gleichzeitig regt sich die neue Magie mit Macht. Surjadora und Prinz Nukulahi werden zum Jarmatengebirge getrieben.
Gleichzeitig treibt der Königsmörder Tongaro auf den Purpurinseln sein Unwesen¸ nur eine kleine Gruppe gefangener Frauen¸ unter der Führung der bildschönen Prinzessin Tuilaepe hofft auf eine Rückkehr von Prinz Nukulahi.
Der gebürtige Chicagoer Thomas Finn kommt ursprünglich aus dem Rollenspielbereich und war Autor für DAS SCHWARZE AUGE. Seine Kapitänin Surjadora ist eine sehr umfangreich angelegte Persönlichkeit. Sie führt ihr eigenes Schiff mit dem ererbten Geld. Dabei hat sie keinerlei höher gesteckte Ziele¸ die sich auf einen Ehemann beziehen. Sie will schliesslich ihr Vermögen nicht an einen Nutzniesser verlieren. Sie ist äusserst selbstständig und unabhängig. Damit nicht genug. Der Schwerpunkt des Autoren Thomas Finn liegt anscheinend bei weiblichen Handlungsträgern. Dabei beschreibt er sie nicht alleinstehend sondern im Zusammenhang mit der Kultur aus der sie kommen. Länder¸ Menschen und Abenteuer werden in voller Farbigkeit eines fremden Volkes geschildert. Während seiner Erzählung baut Thomas Finn¸ ebenso wie seine Vorgänger¸ eine Menge vielschichtiger Rätsel auf¸ die auf ihre Lösung warten. Aus diesem Grund ist dieses Buch eine gekonnte Weiterführung. Er hat alle Handlungsstränge entwirrt¸ die Verbindungen untereinander gehalten und genug Geheimnisse übrig gelassen¸ dass man das Buch eigentlich noch ein zweites Mal lesen sollte. An den Stellen¸ wo man als Leser auf eine Lösung drängt¸ ist man gern bereit manche Stellen zu überfliegen¸ was man aber nicht machen sollte.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355