Genesis Secret
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Zeitgleich werden in England grausame Ritualmorde durchgeführt. Grausam verstümmelte Leichen bereiten dem Scottland Yard Kopfzerbrechen. Welche Motive hat der oder die Täter¸ warum werden die Opfer bei lebendigem Leib gehäutet? Erst langsam¸ im Verlauf der Ermittlungen des leitenden Scottland Yard-Ermittlers Forrester¸ werden Hinweise auf einen Zusammenhang mit der Ausgrabungsstätte Göbekli Tepe gegeben. Forrester erforscht die Opferrituale antiker Kulturen. Kann aber noch keine Lösungsmöglichkeit aufzeigen. Was haben die tödlichen Opferrituale gemein? Ist es das sogenannte Schwarze Buch der Jesiden?
Göbekli Tepe bietet einen authentischen Hintergrund und zudem eine exotischen Kullisse mit dem kaum bekannten Kurdistan¸ deren Wildnis wohl Karl May als bekanntester deutscher Autor mit Durchs wilde Kurdistan beschrieb. Die Ausgrabungsstätte Göbelki Tepe gibt bis heute Rätsel auf. Das Alter der Anlage konnte zuverlässig auf cirka 11000 Jahre vor Christus datiert werden. Die riesige Anlage¸ gilt in einigen Thesen (dem Internet und verschiedenen anderen Quellen folgend als der steinerne Wendepunkt der Menschheit. Nicht mehr Jäger und Sammler sondern eine Gesellschaftsform mit Handel und Ackerbau.
Tom Knox schafft es leider nicht¸ aus einer interessanten Ausgangssituation einen wirklich fesselnden Thriller zu machen. Leider scheint der Autor mit seinen Häutungen und anderen beschriebenen ekelhaften Situationen den Begriff Thriller zu verwechseln. Die Frage die sich mir beim Lesen stellte war¸ ob ich hier einen Thriller habe¸ wenn ja¸ dann wurde das Thema verfehlt¸ oder ob ich ein Horror-Buch in den Händen halte. Wäre das Letzztere der Fall¸ dann wäre das Buch falsch betitelt. Dann doch lieber Patrick Lee ¸ dessen Buch ich davor gelesen habe. Die Handlung bemüht sich spannend zu werden¸ verliert jedoch gegen den Schriftsteller. D ie verschlafenen Städte in der Türkei werden leider sehr in Einzelheiten verliebt beschrieben. Das schadet der Spannung. Die Idee des Romans selbst ist vorhersehbar. Der Showdown wirkt sehr unrealistisch und stark konstruiert. Dafür gründet sich die Handlung selbst auf vielen Fakten¸ bleibt mysteriös und an vielen Stellen stimmungsvoll.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355