Gemeinschaft der Drei 1: Alterra
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der 14jährige Matt Carter erleidet während des Blizzards einen Unfall und wird¸ vom Blitz getroffen¸ bewusstlos. Als er erwacht sind die Eltern verschwunden¸ nur noch die Kleidung von ihnen zeugt davon¸ dass sie überhaupt existierten. Er und sein Freund Tobias müssen nun ihr Leben und die Beine in die Hand nehmen¸ gilt es doch¸ vor den Erwachsenen reissaus zunehmen. Die Erwachsenen werden als Mampfer beschrieben¸ fette Monster oder als normale aber gewalttätige Zyniks. Zudem gibt es seltsame Wesen mit gleissenden Augen¸ die auf Beinen laufen¸ die auch noch unterschiedlich hoch ausgefahren werden können. Tiere und Pflanzen die sich ins reisenhafte vergrössert auf der Welt ein neues zuhause suchen. Die beiden etwa gleichaltrigen Jungen flüchten aus der nur scheinbar leblosen Stadt¸ in der alles¸ was auf Elektrizität und moderner Technik aufbaute¸ nicht mehr funktioniert. Auf der Carmichael-Insel treffen die Stadtflüchtlinge auf weitere Kinder die bereits eine Gemeinschaft bilden und sich 'PAN' nennen in Anlehnung an Peter Pan¸ der nie erwachsen werden wollte. Zu ihnen gehört das Mädchen Ambre¸ mit der sie sich anfreunden¸ Matt sich sogar heimlich in die 16jährige verliebt. Schön¸ für die jungen Leser ist zu sehen¸ dass für alle Probleme auch ein Kind da ist¸ das als Fachmann sich auskennt. Bald entsteht aus ihnen die kleine Gemeinschaft der Drei¸ die ihre Abenteuer erleben. Die Gemeinschaft der Drei erkennt in ihrer Gemeinschaft bald Verräter¸ die den Pans schaden wollen.
Die Erde selbst scheint der Welt der Erwachsenen ein Ende zu bereiten (was Intelligenz voraussetzt) und so eine evolutionäre Fehlbildung korrigiert. Andererseits gibt es den Fehlern der Fehlbildung eine neue Chance. Matt und seine Freunde sind angenehme Helden¸ mit denen sich Kinder gerne gleich setzen.
Ich finde es sehr angenehm¸ wie der Autor sich die jugendliche Naivität bewahrt hat und einen Roman für die Jugend geschrieben hat. Den einfach strukturierten Gedankengängen kann man leicht folgen. Die Aufmachung des Buches ist durchaus gelungen und die Werbung die allenthalben überall zu sehen ist¸ wird ein Übriges dafür tun¸ dass es in den Mittelpunkt jugendlichen Interesses gerät. Die gut übersetzte Erzählung tut ein Übriges¸ um den Spannungsbogen zu halten. Allerdings benötigte man zwei Übersetzer. In kurzen Kapiteln mit ebenso kurzen Sätzen entsteht ein interessantes¸ aber altbekanntes Szenario. Es geht um Freundschaft und Mut¸ Vertrauen und Hoffnung. Maxime Chattams Holzhammermethode¸ eine Erklärung abzuliefern¸ die Erde lebt¸ gefiel mir dabei gar nicht. Der belehrende Zeigefinger wurde zu einem unübersehbaren Zaunpfahl. Andererseits leistet er sich Fehler¸ die nicht vorkommen sollten. Kein Strom mehr da¸ aber klingeln können. Ist wohl so wie bei Wasserleitungen¸ war noch etwas in der Leitung. Eine bereits bestehende Gemeinschaft und Kinder denen es scheinbar nichts ausmacht¸ dass die Eltern verschwunden sind.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355