Geil auf Sex und Tod
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
GEIL AUF SEX UND GEWALT beginnt in der Vergangenheit. Cassandra und einige Männer vergraben zwei teuflische Wesen unter einen Baum. Ihr Ziel¸ ist einfach¸ sie wollen sie loswerden¸ sorgten sie doch für Aufregung.
Zeitsprung
Gary¸ etwas in die Breite geratener junger Mann¸ arbeitet in einem Comicladen. Dort wird er entlassen und ein Junge¸ der ihn immer verspottete nimmt seine Stellung ein. Frustrieren. Er kommt wieder nachhause zu Mama¸ die einen neuen Stecher hat und beide legen ihm nah¸ sich eine eigene Wohnung zu suchen.
Wir sehen¸ Gary ist ein absoluter Loser¸ der vom Ladeninhaber auf dem Ladenklo beim onanieren erwischt wird. Garys Hoffnung¸ als Mangazeichner bekannt zu werden ist auch nicht gerade von Erfolg gekrönt. Was bleibt ihm? Ohne Job und Wohnung geht er in den Wald¸ zu seinem Lieblingsbaum. Den der geneigte Leser bereits kennt¸ denn dort liegen die beiden Fresslinge begraben.
Gary holt sich in der freien Natur mal wieder einen runter und erweckt damit einen Fressling¸ einem kleinen Mädchen nicht unähnlich¸ dass er nach der ersten Überraschung Mary Jane nennt. Sie ihn¸ zu seinem Wohlgefallen¸ Meister und verspricht ihm jede Menge Sex. Tolle Sache denkt er. Er kommt an Frauen und der Fressling an Sex¸ von dem sich Mary Jane ernährt. Dabei fallen die Frauen in eine Art Koma. Hat sich Mary Jane jedoch an Sexgefühlen überfressen fällt sie in Schlaf und die Frauen erwachen und nennen Gary einen Vergewaltiger. Das ist jedoch nicht alles¸ man erinnert sich¸ es gab zwei Fresslinge. Der zweite wacht auf¸ als Blut dorthin tropft und der Bruder von Mary Jane ernährt sich von Blut und Gewalt. Man schickt ihn also zum Stecher von Frau Mutter. Rache ist süss.
Vom Autor wurde Gary schlicht eine Unperson¸ als Verlierer ins Leben gerufen. Er ist die Art Kotzbrocken¸ der man alles wünscht nur nichts Gutes¸ ebenso wie einigen anderen Personen dieses Buches. Gary und seine beiden Fresslinge sind somit die Hauptfiguren. MJ und ihr Bruder akzeptieren¸ Gary solange als Meister¸ wie dieser sie „ernähren“ kann. Allerdings geht es ihm nur gut¸ wenn die beiden überfressen schlafen.
Die Geschichte ist etwas einfach gehalten¸ um nicht unbedingt plump zu sagen und erinnert an Chucky die Mörderpuppe. Von dieser Sicht her sind die Fresslinge nicht neu. In der Kombination sind sie erfrischend brutal-sadistisch und gemein-sexistisch. Quasi Politiker und Oligarchen. Oberflächliche Gewalt und Sex¸ schnell geschrieben und ebenso schnell gelesen. Es ist jetzt keine hohe Literatur¸ die den Leser erwartet¸ Pornos und Gewalt¸ wenn auch nicht sehr stark ausgeprägt¸ bekommen keinen Literaturpreis. Die handelnden Figuren sind Stereotypen¸ nicht gerade wichtig¸ aber sie halten die Geschichte zusammen.
Hauptaugenmerk sind Sex¸ Splatter und Gewalt. Lesbar geschrieben¸ hätte aber mit etwas mehr Willen interessanter machen können.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355