Geheimnis der weißen Wölfin 2: Die Schrift
Mit dem Roman Die Schrift wird die Reihe um das Geheimnis der weißen Wölfin von Henri Loevenbruck fortgesetzt. Die Handlung setzt da an¸ wo es mit dem Vorgänger und ersten Teil Der Ring endete.
In diesem Roman fand die Hauptfigur der Handlung¸ die dreizehnjährige Alea¸ einen Ring bei einem Totem. Sie setzten ihn auf und war somit plötzlich Trägerin einer großen Macht. Durch den Ring wurde sie zur Samildanach und mit einer Kraft ausgestattet¸ die sonst nur Druiden haben. Sofort gibt es unterschiedliche Personen¸ die versuchen sie für sich zu gewinnen. Darunter ist auch ein mächtiger Druide¸ der sie überredet zum Hauptsitz der Druiden mitzukommen. Aber auch die Gegenseite um den finsteren Herrscher Maolmordha ist an dem Mädchen und dem Ring interessiert. Als Alea mit ihrem zwergischen Begleiter von der Insel der Druide flieht¸ warten seine Schergen schon.
In diesem Teil des Zyklus beginnt sich Alea nun auf die Suche nach einer Schrift¸ in der sie ihre Bestimmung und Aufgabe finden soll. Unterwegs lernt sie immer besser mit ihren neuen Fähigkeiten umzugehen und stellt eine magische Verbindung zu der weißen Wölin Imala her. Doch der Weg ist hart und steinig. Überall warten neue Gefahren und die unterschiedlichen Gegner versuchen das Mädchen zu fangen und ihre Macht für sich zu missbrauchen.
Im Land Gaelia¸ wo die Handlung spielt¸ ist mittlerweile der Krieg ausgebrochen. Das alte Volk der Tuathann will sich seine uraltes Recht wieder erstreiten. Auch die menschlichen Fürsten bekommen sich in die Wolle. Das ganze wird noch gesteigert¸ als der finstere Herrscher nun auch in den Konflikt mit seinem Heerscharen von Monster und Untoten angreift.
Somit ist der zweite Band der Reihe nicht mehr ganz so friedlich und teilweise märchenhaft. Der Konflikt der unterschiedlichen Völker gerät mehr in den Vordergrund und werden von dem Autor auch beschrieben¸ ohne dabei unnötig brutal zu sein. Alea macht eine interessante Entwicklung durch und ihr wird klar¸ dass sie¸ wenn sie ihre neuen Kräfte akzeptiert und einsetzt¸ eine wichtige Rolle im Kampf spielen kann. Durch diesen Erkenntnis meint man¸ dass sie einen Entwicklungsschub macht¸ der etwas übertrieben ist. Ansonsten werden die Charaktere nur mäßig weiter entwickelt. Die Handlung ist weiter sehr linear und man kann ihr sehr gut folgen.
Störend ist die Vermischung von realen und fantatischen Namen und Elementen. Das hätte man besser lösen können¸ auch wenn man merkt¸ dass der Autor sich stark an Irland orientiert hat.
Fazit:
Die Handlung flacht etwas ab¸ ist aber noch spannend. Die Erzählung ist nicht tief greifend und auch die Charaktere nicht sehr gut ausgearbeitet. Wer damit leben kann¸ ist bei dem Zyklus gut bedient.
Autoreninfo:
Henri Loevenbruck wurde 1972 in Paris geboren. Er studierte an der Sorbonne englische und amerikanische Literatur und lebte danach einige Zeit im englischen Canterbury¸ bevor er nach Paris zurückkehrte. Er arbeitete einige Jahre als Journalist¸ gründete das "Science-Fiction Magazine" und begann selbst Romane zu schreiben. Schnell avancierte er mit seinen bisherigen zwei Fantasy-Serien zu einem der erfolgreichsten Autoren Frankreichs. Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in einem Vorort von Paris.
Eine Rezension von: Thomas König