Gefährlich nah
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Kate merkt natürlich¸ wie sehr sie ihren kleinen Sohn immer mehr mit ihren Problemen belastet¸ aber bildet sie sich ihren Verfolgungswahn wirklich immer nur ein oder steckt hinter den seltsamen Geräuschen in ihrem Haus doch eine reale Gefahr?
Als Kate zufällig den Mathematiker Jago kennen lernt¸ der ein Buch über Unfallstatisken und Risikovermeidung geschrieben hat sieht sie in ihm die Chance ihre Ängste zu besiegen und beginnt eine erfolgversprechende Therapie mit ihm.
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Luise Millar hat hier ein wirklich düsteres Werk geschaffen das sehr deutlich die Probleme von Angststörungen und ihre Auswirkung auf das naheliegende Umfeld der Betroffenen beschreibt. Ich habe bei jeder Zeile mit Kate und ihrem Sohn mitgelitten und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Durch meine Arbeit in einer Psychiatrie kenne ich mich mit dieser Art von Krankheitsbild bestens aus und kann den Leidensdruck von Patienten und Angehörigen sicher noch besser nachvollziehen¸ aber auch ohne dieses Hintergrundwissen ist der Thriller unheimlich anschaulich geschrieben. Als Leser möchte man Kate am liebsten Mut zusprechen und leidet förmlich mit ihr mit. Die Autorin versteht es perfekt den Spannungsbogen immer fester zu spannen und in einem sehr gelungenem Finale zu enden. Mich hat das Buch auf jeder der 430 Seiten voll überzeugt und ich werde sicher noch weiter Bücher der Autorin lesen.
Luise Millar lebt mit ihrem Mann und den Kindern in Schottland und arbeitet dort als freie Journalistin u. a. für den Independent. 2012 veröffentlichte sie ihren ersten Roman Allein in Angst.
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Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355