Geek! 1
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Redakteure¸ u.a. Markus Rohde und Claudia Kern¸ stammen zum Teil aus der Hinterlassenschaft der Zeitschrift Space View ¸ die Ende 2011¸ 15 Jahre nach ihrem Start Ende 1995¸ eingestellt wurde. Leicht werden es die Redakteure nicht haben¸ zu leicht könnte aus GEEK ein zweites Space View werden mit einer schnellen Einstellung. Oder aber das Heft verkommt zu einer Hauspostille des Panini Verlages¸ wenn man nicht die Kurve bekommt und nicht zu viel aus dem Panini Verlag vorstellt.
Es gibt sicherlich viele Fans¸ doch es gibt auch viele Magazine. Im Zeitschriftenbereich existieren zum Teil am Rand der Bedeutungslosigkeit¸ TV Serienhighlights ¸ DVD Spezial ¸ Moviestar im Bereich Zeitschriften¸ Follow ¸ SOL und Andromeda Nachrichten als Fanmagazine¸ Nautilus und phantastisch! Im Bereich semiprofessionelle Magazine. Im Internet bestehen hingegen gute Magazine wie Spielxpress¸ Phantast¸ Androxine¸ Phantanews oder Portale wie Phantastik-News¸ die sich alle dem gleichen Thema verschrieben haben.
Um sich am Markt zu behaupten¸ muss GEEKS etwas besonderes bieten¸ nicht nur eine grosse Auflage. Das Titelthema der Erstausgabe stellt dabei Ridley Scotts neuen Alienfilm Prometheus vor¸ mit dem Geek-Titelmodell Noomi Rapace. Sicherlich eine gute Wahl¸ obwohl zu Klischeehaft¸ da der Film ein Glanzlicht des diesjährigen Kinoprogramms sein wird. Die Titelgeschichte über den Film PROMETHEUS ist ausführlich und macht neugierig auf einen Film¸ der in kürze in den Kinos anlaufen wird. Das Layout wirkt zurückhaltend-modern und mag viele Leute ansprechen. Bei diesem Thema wäre es nicht schlecht gewesen¸ auf die Phantastische Bibliothek in Wetzlar hinzuweisen. Auf den Wetzlaer Phantastiktagen ist gerade das Thema Aliens im Mittelpunkt. Also auch hier fehlt Wissen.
Das Titelbild sagt es bereits¸ das Hauptaugenmerk von Chefredakteur Markus Rhode liegt auf dem neuen Ridley Scott SF-Film Prometheus. Der Film wurde als Grundlage der Alienfilme angesehen¸ die 1979 begonnen¸ in den 1980er Jahren mit weiteren Filmen in den Kinos anliefen und u.a. von Alan Dean Foster in Buchform gepresst wurde. Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf dem Kinoereignis The Avengers. Die Artikel zu Prometheus - Dunkle Zeichen und Marvel's The Avengers hinterlassen einen wirklich positiven Eindruck¸ denn sie sind recht ausführlich¸ anschaulich und informativ.
Aber auch die anderen Filme¸ die demnächst anstehen¸ kommen nicht zu kurz.
Das medienlastige Magazin punktet aber auch mit Comics¸ die aus den beiden hauptsächlich beteiligten Verlagen Panini und Cross Cult stammen. Interessant geschrieben¸ aber der Eindrucck von Werbung für eigene Produkte entsteht doch.
Der Bereich der Romane ist dann doch eher abschreckend. In kurzen Beiträgen sollen hier Bücher vorgestellt werden¸ deren Texte kürzer sind als der Klappentext eines Buches. Hier hat sich Hermann Urbanek ¸ ein sehr bekannter Sammler und Kenner der Szene¸ keinen guten Namen gemacht.
Die Rubrik 5 Fragen – nix sagen kennt man schon aus der Space View und sind Geschmacksache.
Dem optisch ansprechend gestalteten Magazin gelingt ein umfangreicher Genreüberblick¸ der natürlich nicht vollständig sein kann. In Form unzähliger Rezensionen¸ die den Namen nicht verdienen¸ weil sie kürzer sind als der Klappentext des Buches¸ Neuigkeit¸ Hintergrundartikel¸ Interviews und anderes mehr¸ ist GEEK recht abwechslungsreich. Erstellt wird das Magazin von Fans¸ Phantasten und Leuten¸ die sich offensichtlich mit den Themen auskennen. An dieser Stelle kommen wir auf den Namen Geek zu sprechen. Geeks waren früher Aussenseiter¸ die heute eine Zielgruppe von wirtschaftlich beachtlichen Wert darstellen. Die einstigen Aussenseiter¸ Fans aller couleur¸ mit Hang zur Technik und zur Astronomie. Vor ein paar Jahren hätte man für die Beleidigung Geek noch die Hucke voll bekommen. Heute ist das schon fast so etwas wie eine Heraushebung aus dem Alltag.
Ob sich aus dem Heft ein zweites Space View (hoffentlich nicht oder gar eine Verlagspostille für die eigenen Produkte (auch hier hoffentlich nicht ergibt¸ bleibt abzuwarten. Die Herausgeber haben die Messlatte für das Heft hoch gehängt. Wenn das erste Heft gleichzeitig einen repräsentativen Vorgeschmack auf die zukünftige Zeitschrift gibt¸ kann ich mir durchaus vorstellen¸ dass sie Erfolg hat. Es bleibt abzuwarten¸ ob die neue / alte Crew ausreichend journalistische Distanz und Objektivität in den Bereichen wahrt¸ wenn es darum geht¸ aus den eigenen Verlagen zu berichten.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355