Gallica 1: Die Stimme der Wölfe
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Nun geht in Gallica das Gerücht¸ der Junge Bohem sei durch ein Feuer gegangen¸ um einen Wolf das Leben zu retten. Dabei sei der Junge wie durch ein Wunder von den Flammen verschont geblieben. Dieses Gerücht sorgt zumindest für Aufregung¸ scheint es mit Andeutungen und Erzählungen aus alten Legenden übereinzustimmen. Als Jahre später das Heimatdorf des Jungen von fremden Kriegern angegriffen wird¸ überlebt er als Einziger. Später trifft er auf zwei Burschen¸ die Oh Wunder¸ seine Aura erkennen und sie wissen¸ welch Zufall¸ Bohem ist ein Spielball zwischen den Herrschenden geworden.
Auf der einen Seite steht die weltliche Herrschaft in Person des Königs und der Adligen. Ihnen gegenüber steht die kirchliche Herrschaft in Form des Klerus. Auf der Flucht vor den gallicischen Schergen rettet er sich in die Grafschaft Steinlanden. Naiverweise bittet er die Herzogin von Quitenien um Hilfe¸ nicht wissend¸ dass diese einmal die Gemahlin des Herrschers von Gallica war. Damit begibt sich Bohem in die Hände einer Frau¸ die selbst Interesse an ihm und seine Fähigkeiten hat.
Bohem muss sich diesmal darum kümmern¸ dass die als Nebel bezeichneten mystischen Wesen am Leben bleiben. Die Menschen machen Jagd auf die Nebel und rotten sie fast aus. Bohem hatte einem Einhorn versprochen die Wesen zu retten und muss sich auf den Weg machen¸ die Tore der Sid zu finden¸ damit die Nebel ins Exil gehen können.
Die Unterschiede zwischen der ersten Trilogie um die weisse Wölfin und um die neue Trilogie GALLICA sind nicht sehr gross. Wieder geht es um die Geschichte von Frankreich und Britannien¸ wieder um Fantasy und die übliche Verfolgungsgeschichte¸ bis sich der Held selbst erkennt und das Rätsel um seine Herkunft löst. Bohem ist im Ansatz etwas einfältiger als Alea aus der ersten Trilogie. Dafür ist seine Geschichte etwas nachvollziehbarer. Doch alles was nicht direkt mit ihm zu tun hat¸ wirkt auf mich stark gekünstelt.
Der zweite Teil wurde Jahre nach dem ersten geschrieben und man bemerkt die Unterschiede doch. Maike Claußnitzner hat als Übersetzerin ihr bestes gegeben.
Obwohl beide Titelbilder von unterschiedlichen Zeichnern angegeben sind¸ ist eine Angabe nicht ganz richtig. Die Zeichnungen sind zu ähnlich¸ als dass sie von so unterschiedlichen Zeichner gemalt wurden.
Ehrlich gesagt¸ Henri Loevenbrucks Thriller gefallen mir besser als diese Kinderbücher.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355