Galaktische Mission
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der Menschheit gegenüber steht die Konklave¸ ein Zusammenschluss von Völkern ausserirdischer Lebensformen¸ die sich gegen die Menschen zusammengeschlossen haben und ihr Paroli bieten. Seltsamerweise sind meine Sympathien auf Seiten der Aliens.
Die Weiterführung der Scalzischen Klon-Kriege¸ die nichts mit Star Wars gemein haben¸ steht ganz im Zeichen der Rebellion. Der Sekretär der Aussenministerin kocht plötzlich sein eigenes Süppchen. Er setzt sich ab und schliesst sich den Rebellen an. Allerdings nicht so richtig. Er kapert nicht nur ein irdisches Raumschiff samt Piloten¸ sondern greift auch die Alienwelten an. In gekaperten Raumschiffen der Aliens greifen die Rebellen die Menschen an und so eskaliert die Auseinandersetzung wieder. Mit diesen Aktionen wird der jeweilige andere Kontrahent beschuldigt. Schliesslich gelingt es dem Piloten zu fliehen und die Pläne der Rebellen bekannt zu machen¸ doch scheint es fast zu spät zu sein¸ denn die Eskalationswelle rollt unaufhaltsam los. Scalzi zeigt hier sehr schön¸ wie Politiker in ihren Rollen und Entscheidungen gefangen sind. Ein anderes Beispiel dafür war auch die Serie Babylon 5. Und im wirklichen Leben ist es der Kalte Krieg der 1960 – 1980er Jahre und wie er heute seine neuen Anfänge nimmt.
Die Rebellen scheinen ihrem Ziel nahe zu kommen¸ einen Krieg der Parteien¸ in denen sie zum Schluss der lachende Dritte sind.
Mit diesem Band beendet John Scalzi seinen Zyklus um die Klonkrieger. Menschen die mit ihrem Geist in einen jungen Körper transferiert werden¸ ist wohl der Traum vieler alter Menschen¸ deren Körper nicht mehr richtig funktionieren. Wieder nutzt er die Möglichkeit seine Erzählung aus der Sicht unterschiedlicher Handlungsträger zu betrachten¸ einen Handlungsstrang voranzutreiben und überraschenderweise wieder zu drehen. Im Mittelpunkt steht diesmal die Politik und nicht die Auseinandersetzung mittels körperlicher Gewalt. Er zeigt die Grenzen der Politik auf¸ die gerade eine Sozialkritik am amerikanischen System darstellen.
John Scalzi ist ein sehr wechselhafter Autor und erfreut die Leser immer wieder mit neuen Ideen¸ neuen Universen und einer Handlung¸ die sich immer wieder neu erfindet. Seine verschiedenen Ansätze bilden für jeden Leser immer wieder etwas neues.
Eine letzte Anmerkung sei gestattet: Die Übersetzung des Titel in Das Ende aller Dinge¸ wäre treffender gewesen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355