Furie
In Portland geht ein Mädchenmörder um. Zweimal hat er schon gemordet und nun wurde auf der Insel Sauvie im Willamette-Fluss wieder eine fünfzehnjährige Schülerin tot aufgefunden. Sie wurde vergewaltigt und ermordet. Wie bei den beiden vorherigen Opfer war sie brünette und der Mörder hat ihr die Haare gebleicht.
Archie Sheridan wird zu den Ermittlungen hinzu gezogen. Es ist sein erster Fall vor seine Beinahetod. Seine Geschichte beginnt über zehn Jahre vorher. Auch damals ging in Portland ein Serienmörder um. Archie leitet damals eine spezielle Task Force¸ die den Täter finden sollten¸ der in drei Bundesstaaten mindestens dreiundzwanzig Menschen getötet hat. Seine Tat zeugen von abgrundtiefer Grausamkeit und Menschenverachtung.
Als sich die Psychiaterin Gretchen Lowell als psychologische Beraterin anbietet¸ hofft man auf neue Impulse. Als Archie sie besucht und ihren Rat einholen wird¸ überwältigt sie ihn. In den folgenden zehn Tagen durchlebt Archie die entsetzlichsten Qualen. Gretchen will ihn langsam sterben lassen. So will sie ihren zweihundertsten Mord zelebrieren. Doch sie überlegt es sich anders. Nachdem Gretchen Archie getötet hat¸ holt sie ihn zurück ins Leben und alarmiert die Polizei. Archie wird gerettet und Gretchen verurteilt.
In den folgenden zwei Jahre besucht Archie jeden Sonntag Gretchen im Hochsicherheitstrakt des Gefängnis. Nur ihm schildert sie die weiteren Opfer und nennt die Verstecke der Leiche. Doch die Ereignisse blieben nicht ohne Auswirkungen auf Archie. Seine Ehe ist gescheitert¸ da seine Frau befürchtete¸ dass er von Gretchen besessen ist. Außerdem hat er einen Tablettenproblem. Er kann den Tag nur mit der Einnahme eines gefährlichen Medikamentencocktails überstehen.
Nun beginnt sein erste Fall. Sein Team ist fast komplett wieder im Einsatz. Aber eines ist neu. Die Presse ist von Beginn der Ermittlungen mit von der Partie. Die Journalistin Susan Ward vom Herald soll die Arbeit der neuen Task Force begleiten und sie beginnt ihre Arbeit mit einer Artikelserie über Detective Archie Sheridan und seinem bisher öffentlich nicht bekanntem Verhältnis zur Massenmörderin Gretchen Lowell.
Fazit:
Zu Beginn des Buches wurde mir etwas anders¸ da die Folterszene beschrieben wird¸ die Archie gerade bei Gretchen durchlebt. Immer wieder werden diese Szenen eingebaut. Doch dann beginnt die eigentliche Geschichte¸ die immer wieder durch Rückblicke und Erzählungen unterbrochen wird. Das finde ich nicht ganz gelungen. Auch ist der eigentliche Fall sehr einfach gestrickt und der Täter ziemlich schnell ersichtlich. Den Reiz macht der Verhältnis von Gretchen zu Archie aus. Doch das erinnert nun mal stark an Das Schweigen der Lämmer ohne daran heranzureichen.
Autoreninfo:
Chelsea Cain¸ Jahrgang 1972¸ verbrachte ihre Kindheit als Tochter von Hippie-Eltern auf einer Farm in Iowa. Sie studierte Politikwissenschaften und Journalismus und arbeitet heute als freie Autorin. Nach einigen preisgekrönten Jugendbüchern ist FURIE ihr Debüt im Thriller-Genre und der erste von mehreren geplanten Romanen um den Polizisten Archie Sheridan und die Serienkillerin Gretchen Lowell. Chelsea Cain lebt mit ihrer Familie in Portland/Oregon.
Eine Rezension von: Thomas König