Fuchsfrau
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Yoshifuji ist ein junger Adliger im mittelalterlichen Japan. Er lernt die fremde Frau kenne¸ von der der Leser weiss¸ dass es die Fuchsfrau ist. Ihrem betörenden Charme und den goldfarbenen Augen erliegt der junge Adlige und folgt ihr zu ihrem prächtigen Anwesen. Dafür verlässt er seine Frau und seinen kleinen Sohn. Seine Ehe scheint in immerwiederkehrenden Begebenheiten und selbst auferlegten Regeln zu erstarren. Sein neues Leben ist scheinbar vollkommen¸ doch es ist nur eine Selbsttäuschung. Kitsune¸ so der Name des Fuchsgeistes¸ gaukelt Kaya no Yoshifuji eine Welt vor¸ die keinen Bestand hat.
Kij Johnson greift eine alte Geschichte aus Japan auf¸ um daraus eine Fantasy-Geschichte zu machen. Laut Klappentext gewann sie mit der Kurzgeschichte 'Fox Magic' den begehrten Theodore Sturgeon Preis. Danach setzte sie sich hin und schrieb die Kurzgeschichte um und es entstand eine fabelhafte Erzählung. Fabelhaft¸ im wahrsten Sinn des Wortes¸ denn in dieser fernöstlichen Geschichte findet man alles¸ was Fontane in seinen Fabeln zu Papier brachte. Gleichzeitig finden siech in dieser Erzählung aber auch die alten Geistergeschichten wieder. Denn ein Fuchsgeist wie Kitsune lebt nicht nur in der Realwelt der Erzählung¸ sondern auch im Geisterreich.
Wer die alten Geistergeschichten und Sagen aus dem fernen Osten¸ wie z. B. China und Japan mag¸ der findet ein gelungenes Buch. Es macht viel Spaß zu lesen und zu sehen¸ wie Kij Johnson das alte Märchen in einen modernen Roman umsetzt.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355