Frankenstein
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Karriere des jungen Schweizer Wissenschaftlers Viktor Frankenstein verläuft nicht so¸ wie er es gerne hätte. Er erschafft an der berühmten Universität zu Ingolstadt einen künstlichen Menschen. Der künstliche Mensch lehnt sich gegen ihn auf und tötet seinen Bruder und seine Braut Elisabeth. Von der restlichen Wissenschaft wird er geschnitten und zieht sich schliesslich auf eine alte Burg zurück. Hier arbeitet er an dem Versuch¸ einen künstlichen Menschen herzustellen. Mittels elektrischen Stroms gelingt es ihm schliesslich¸ das Wesen zu erschaffen¸ das man als Monster Frankenstein kennenlernen wird. Viktor Frankenstein verliert jedoch sehr bald die Kontrolle über das künstliche Wesen. Er verliert nicht nur die Kontrolle¸ sondern auch sein eigenes Leben. Das künstliche Wesen besitzt jedoch einen eigenen Willen¸ wird jedoch nur als Monster gesehen¸ so dass eine wilde Hetzjagd auf ihn beginnt. Der künstliche Mensch forderte von Viktor Frankenstein eigentlich Unterstützung. Das unglückliche und zugleich unwissende Wesen¸ ein Kind in einem erwachsenen Körper¸ fällt schliesslich in die Rücksichtslosigkeit¸ die den Wissenschaftler das Leben kostet. Dabei hatte das Wesen gar nicht den Tod des Wissenschaftlers im Sinn¸ sondern wollte ihm nur gleichviel Pein und Schmerzen bereiten¸ wie es selbst ertragen musste.
Der Roman ist allseits bekannt¸ so dass ich auf eine längere Besprechung verzichte. FRANKENSTEIN ODER DER NEUE PROMETHEUS wurde 1819 erstmals anonym herausgegeben. In der damaligen Zeit war es nicht unüblich¸ Romane in Briefform zu erzählen. So auch Viktor Frankenstein¸ der an seinen Bekannten Walton in Briefen über den künstlichen Menschen berichtet. Gleichzeitig ist der Roman aber auch eine Warnung an die Leser¸ sich nicht leichtfertig mit Gottes Schöpfung zu beschäftigen. Frankenstein warnt vor Vernunftlosigkeit und Leichtsinn. Manch einem Gentechniker könnte man das heute mit auf den Weg geben.
Mary Wollstonecraft Shelley wurde 1797 als Tochter von William Godwin und der englischen Frauenrechtlerin Mary Wollstonecraft geboren. Da ihre Familie selbst sehr viel mit Literatur zu tun hat¸ widmete sich Mary der Schriftstellerei. 1816 heiratete sie den dichter Percy Shelley¸ mit dem sie bis zu seinem Tod 1822 zusammenlebte. Nach dem Tod ihres Mannes verdiente sie sich ihren Lebensunterhalt durch Schreiben. 1851 starb sie 54jährig in London. Der Roman wurde am Genfer See geschrieben¸ in der Villa Diodati. Dort verbrachte Mary¸ ihre Stiefschwester Clare Clairmont¸ ihr Bräutigam Percy Bysshe Shelley¸ Lord Byron und John Polidori den Sommer des Jahres 1816. Trotzdem sollte es noch zwei Jahre dauern¸ bis zur ersten Veröffentlichung.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355