Folk of the Air 1: Elfenkrone
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Erzählung startet mit Mord und Entführung. Also ein recht heftiger Einstieg in ein Jugendbuch. Jude empfand ich als sympathische Hauptfigur¸ auch wenn mit dem Tod ihrer Eltern wieder mal ein Waisenkind die Welt rettet. (Hallo ihr Autorinnen und Autoren¸ gibt es auch intakte Familien?
Der Einblick in die Elfenwelt beeindruckte erst einmal. Gemeinsam mit ihren Schwestern hiess es für Jude¸ das Überleben zu sichern. Gemeinsam mit ihren Geschwistern wird sie von dem Mann in das Elfenreich verschleppt¸ der der Vater ihrer älteren Schwester Vivi ist. Sie wachsen bei ihm auf und sollen alles über die Elfen¸ das Reich und die Besonderheit des Elfenhofes lernen¸ damit alles wissen¸ was auch die besser gebildeten Elfen über Haus und Hof und Reich kennen. Für Menschen ist das Leben in der Elfenwelt kein Zuckerschlecken und mit dem Problem der Integration greift die Autorin auch aktuelle Themen auf¸ auch wenn sie dabei nicht besonders tiefgreifend darauf eingeht. Wie immer¸ wenn sich jemand wirklich die Mühe macht¸ sich zu integrieren¸ gibt es einen oder mehrere¸ die schikanieren und ausgrenzen. Bis zu dem Moment¸ da einem der berühmte Geduldsfaden reisst. Allerdings ist der Übeltäter Cardan¸ der jüngste Sohn des Elfenkönigs. Cardan spielt hier auch gleich eine Rolle¸ deren Wahrheit nicht einfach zu erkennen war.
Dies war durch Holly Black sehr schön beschrieben und so wurde der arrogante¸ manchmal geheimnisvolle Cardan für mich die interessantere Figur. Jude¸ die Ich-Erzählerin¸ selbst wirkte ab dem Augenblick¸ da sie beschloss nicht mehr die Opferrolle zu spielen¸ sehr viel sympathischer. Diese fast sprunghafte Entwicklung wirkte zudem glaubhaft und nicht aufgesetzt.
Elfenkrone überzeugte nach einem etwas ruhigen Start und bot einen gelungenen Serienauftakt. Der Roman besticht durch seine Handlung¸ wirkt abwechslungsreich mit den vielseitigen leider manchmal zu oberflächlichen Charakteren¸ Magie¸ Intrigen¸ und bot Spannung an den richtigen Stellen. Ruhigere Stellen im Buch wurden genutzt um die Handlung voranzutreiben.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355