Flusswelt-Zyklus 5: Die Götter der Flusswelt
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der Autor ist gesundheitlich stark beeinträchtigt und wird wahrscheinlich nicht mehr selbst schreiben. Daher gab das Ehepaar auf dem amerikanischen Farmer-Con bekannt¸ dass einige Autoren¸ die von ihnen ausgewählt wurden¸ einige Werke Philip José Farmers fertig stellen und veröffentlichen werden.
Es geht um eine Welt¸ auf der alle Menschen¸ die jemals lebten sich wiederfinden werden. Diese Welt wird von einem riesigen Fluss beherrscht¸ der sich durch die Welt zieht. Der Anfang des Flusses stellt ein See dar¸ in dessen Mitte sich eine Insel befindet und wo auch der Fluss wieder mündet. (Es ist mir jedoch theoretisch wie praktisch unmöglich zu sagen¸ wie das bewerkstelligt wird.)
Einer der Handlungsträger¸ Sir Richard Burton¸ reist mit einigen Anhängern gegen den Strom auf einem Schiff mit dem seltsamen¸ aber um so treffenderen Namen 'nicht vermietbar' gegen den Strom um die Quelle des Flusses zu finden. Auf der Insel scheint das Zentrum zu bestehen¸ zu dessen 'Laborratten' die Menschen und von Nicht-Menschlichen zu Experimenten herangezogen wurden. Das grosse Experiment scheint jedoch nicht ganz so zu verlaufen¸ wie noch zu Beginn. Die Versorgung der Bevölkerung klappt nicht mehr und selbst die Wiedergeburt findet nicht mehr statt. Die hochentwickelte Rasse scheint Probleme mit dem Versuchsaufbau zu besitzen.
Endlich im sogenannten Polturm angekommen sehen sich die Reisenden einem neuen Problem gegenüber. Ihr Verbündeter¸ einer der unbekannten Rasse der Ethiker Angehöriger¸ wird im Polturm ermordet. Es beginnt ein Abenteuer¸ dass sich hauptsächlich dort abspielt. Ein Rollenspieler würde sofort viele Elemente feststellen¸ die gerade einem Rollenspiel die Würze verleihen. Umgesetzt auf den Roman wird die Erzählung sehr viel spannender.
Die lesenswerte Umsetzung einer originellen Idee nimmt man als Leser immer wieder gern in die Hand¸ vor allem¸ wenn der Verlag die Romane mit unveröffentlichten Novellen anreichert. Auf diese Weise lernt man die Denkstruktur des Autors kennen¸ der einen (nun hoffentlich) beendeten Zyklus immer noch mit neuem Leben erfüllen kann.
Über Philip José Farmers in den Büchern beschriebenen Charaktere haben wir inzwischen viel lesen können. Manchmal wirkt jedoch der Wechsel zwischen all den Handlungsträgern zu häufig und ermüdet den Leser¸ der mit dem Ende von Band vier den Höhepunkt und das Ende erwartet. Im Gegensatz zur ersten Veröffentlichung des Zyklus ist jedoch bekannt¸ dass es noch Band fünf gibt. Daher wird die vorher aufgebaute Erwartungshaltung auf den nächsten Band verschoben. Leider ist Band vier etwas langweilig.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355