Flucht zum Mars
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Eine Art der Spiele sind Big Brother ähnliche Zustände. Menschen werden in bestimmte Umgebungen versetzt um bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Eines dieser Spiele findet auf dem Mars statt. Dabei sind die beteiligten Personen erst gar nicht davon überzeugt¸ sich auf dem Mars zu befinden. Die acht Personen finden sich jedoch schnell mit der Umgebung ab und die geringe Schwerkraft überzeugt sie. Sie sind auf dem Mars. Andere Zweifel dringen in den Vordergrund. Ist das wirklich alles ein Spiel? Schauen die Menschen auf der Erde zu? Und gibt es den chinesischen Bunker hier oben tatsächlich? Wenn ja¸ stimmt die Aufgabenstellung noch? Nachfragen kann man nicht¸ denn die Erde antwortet nicht.
Das Leben auf dem Mars ist kein Zuckerschlecken. Das gelandete Raumschiff ist zwar ausgelegt als Selbstversorger¸ man versucht eisführende Schichten anzuzapfen um Trinkwasser zu gewinnen und anderes mehr. Doch wenn das Raumschiff lahmgelegt wird¸ ist die achtköpfige Besatzung plötzlich ziemlich hilflos. Das Ziel kann jetzt nur noch sein¸ in die Festung einzudringen und dort zu überleben. Auf dem Weg dorthin werden fast alle Expeditionsteilnehmer von Androiden entführt. Lediglich Alf und Sylvie gelingt es¸ in die Festung einzudringen. Nach einem Hilferuf¸ dem bekannten SOS¸ öffnet sich eine Schleuse und die beiden treffen auf Ramses. Das Abenteuer ist so jedoch noch nicht beendet. Man sucht die entführten Teammitglieder und will auch wieder zurück zur Erde. Alles nicht so einfach.
Der österreichische Altmeister der Zukunftserzählungen¸ Herbert W. Franke¸ veröffentlichte in diesem Monat seinen neuesten Science Fiction Roman im Verlag dtv. Die Reihe Premium ist durchaus der entsprechende Rahmen für sein gelungenes Werk. Er beschäftigt sich wieder einmal¸ und das ist durchaus nicht abwertend gemeint¸ mit der menschlichen Entwicklung und lässt gleichsam durch die schriftstellerische Blume etwas Sozialkritik anklingen. Seine Helden sind Menschen wie du und ich¸ keine All-Mächtigen Helden im Universum. Sie sammeln Erfahrungen auf dem roten Nachbarplaneten¸ die ihr ganzes Leben verändern werden. Während der Leser der Erzählung folgt¸ findet er immer wieder eingestreut in den Text die Beschreibungen der beteiligten Personen. Ersichtlich wird¸ warum die Menschen ausgewählt und wie hoch ihre Abnormität eingestuft wurde. Wenn jemand eine wissenschaftlich Zukunftserzählung schreiben kann¸ dazu noch spannend¸ dann Herbert W. Franke.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355