Fluch der Karibik 3: Die Seeschlacht
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Noch seltsamer wird es¸ als er versucht zu seinem Onkel zu kommen. Der aber bis mittags zu schlafen pflegt. Also lässt man ihn warten. endlich kommt der Onkel und es stellt sich heraus¸ dass er nichts von der Ankunft seines Neffen weiss und schon gar nicht erfreut über ihn ist. Dennoch werden beide mit der Zeit sogar gute Freunde. David wird bei Patrick als Lehrling aufgenommen und als Gehilfe¸ Diener und ähnliches. Während der Hausbesuche des Doktors lernt David auch Sir Henry Morgan kennen. Pirat und Gouverneur. Die Reihenfolge der beiden Titel ist dabei beliebig¸ denn Henry Morgan praktizierte beides. In seiner Eigenschaft als Gouverneur sorgte er allerdings dafür dass die Piraten sich nicht allzu stark vermehrten. Die Jagd auf einen Piraten¸ Jack Steele¸ nimmt mehr Aufmerksam in Anspruch als er eigentlich will. Jack Steele sollte möglichst schon hinter Gittern sein.
Tage später ist es dann so weit¸ David geht wieder an Bord eines Schiffes. Er ist dort der Gehilfe des Doktors¸ der Loblollyboy. Während ihrer Reise im Dienste der englischen Marine werden sie Zeuge einer Meuterei¸ an der sich der Doktor sogar beteiligt. Sein Onkel wird mit den anderen Meuterern gefangen genommen und an Land ins Gefängnis gesteckt. David will ihm irgendwie helfen und kommt beim Gefängnis an¸ als es gerade gesprengt wird und flieht mit den Meuterern zum Hafen. Hier kapern sie ein Schiff und verschwinden. Erst jetzt erfährt David¸ dass dies ein abgekartertes Spiel ist. Alle sollen glauben¸ sie wären zu Piraten geworden. Das ist ihre Absicht um Jack Steele zu täuschen und gefangen zu nehmen.
Auf See treffen die Meuterer mit ihrem Schiff auf einen Spanier. Ein riesiges Schiff der Kriegsmarine¸ dass sich gerade mit ein paar kleineren Schiffen ein Kanonenduell liefert. Allerdings etwas einseitig¸ denn die angreifenden Piraten werden zu Klump geschossen¸ das es eine Freude ist. Für die Spanier¸ wohl gemerkt. Das Schiff¸ die Aurora¸ mit denen Kapitän Hunter¸ Doktor Shea und Loblollyboy Shea unterwegs sind¸ eilt den angreifenden Piraten zur Seite. Ihnen gelingt es unter anderem Captain Barrell und seine Crew zu retten. Sie selbst entkommen der Conception gerade so. Mit vielen Tricks versuchen die angeblichen Piraten der Aurora¸ sich einen Ruf als Piraten aufzubauen. Langsam spricht sich ihr Heldentum auch herum. Nur Captain Jack Steele ist ihnen noch nicht ins Netz geraten.
Doch irgendwann ist auch der gerissene Steele mit seinem Latein am Ende. Er muss die Mannschaft der Aurora schlecht darstellen in den Augen des normalen Volkes. Dies geschieht¸ indem er Schiffe überfällt¸ die Menschen darauf grausam niedermetzelt und die Tat so hinstellt¸ als sei es Kapitän Hunter. Steele ist dabei sich eine eigene Flotte aufzubauen¸ nicht nur sein eigenes von den Spaniern gekapertes Schiff¸ sondern eine Flotte mit der er die Karibik beherrschen und Inseln nicht nur überfallen¸ sondern in Besitz nehmen könnten. Daher treffen Hunter und Esteban eine Vereinbarung der Kapitän der 'Conception' und der Kapitän der Aurora machen gemeinsam Jagd auf Captain Jack Steele.
Brad Strickland ist ein mir bestens bekannter Autor¸ der in Zusammenarbeit mit Thomas E. Fuller ein hervorragendes Autorengespann abgibt. Mit dem Piraten-Dreiteiler ist ihnen ein wundervolles Jugendwerk gelungen. Beide geizen nicht mit der Wirklichkeit eines entbehrungsreichen Piratenlebens. Auch die Verwundungen und der Tot kommen nicht zu kurz¸ zeigen¸ dass Pirat sein nie ein Zuckerschlecken war. Mit ihrer wirklichkeitsgetreuen Beschreibung zeigen sie dem jugendlichen Leser sehr viel über das Leben der Piraten.
Der Nachteil dieser Bücher ist eindeutig¸ dass zwei Übersetzer gleichzeitig am Werk waren. Ist zum Beispiel der Doktor im Band eins¸ übersetzt von Cornelia Stoll¸ mit dem Spitznamen Doktor Flick versehen¸ wird im nächsten Band¸ übersetzt von Friedrich Pflüger¸ zu Doktor Flick oder Patch. Dabei war mir Doktor Flick noch am liebsten¸ denn das Buch soll ja deutsche Jugendliche ansprechen und das klappt mit deutscher Sprache am Besten. Leider gibt es noch ein paar andere Fehler¸ die auch dem Lektor nicht auffielen. Dem Lesegenuss selbst nimmt es dabei nicht die Spannung. Neben dem Inhalt gefiel mir auch die Aufmachung der drei Titelbilder. Zwar variiert die Hintergrundfarbe immer¸ aber es zeigt das gleiche Motiv. Nur die eigentlichen Bilder im unteren Drittel ändern sich¸ passen aber sehr gut zum Inhalt. Vom Aussehen¸ von der Güte und vom Preis ist diese Trilogie wärmstens zu empfehlen. Zumindest ist das Taschengeld der Jugendlichen nicht zu sehr angegriffen¸ wenn es darum geht die Bücher zu kaufen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355