Feuerreiter seiner Majestät 3: Drachenzorn
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Weil kurz vorher die Allegiance das Opfer eines Brandes wurde¸ scheidet der Seeweg erst einmal aus. Daher müssen sie¸ wie anno dazumal Marco Polo¸ den Landweg nehmen. Ihr Weg führt sie durch Wüsten¸ über Gebirge und durch einsame Landstriche. Endlich¸ ohne grosse Abenteuer¸ kommen sie im Land des Bosporus an. Dort werden sie überraschenderweise ablehnend empfangen. Niemand von den Hohen Herren des Sultans will etwas vom Verkauf der Dracheneier oder gar der Geldübergabe wissen. Die Eier will man ihm dementsprechend nicht übergeben.
Will ist verunsichert¸ er kann nicht verstehen¸ was da schief läuft¸ bis er einen Hinweis auf Lien erhält. Die Drachendame des verräterischen Kaiserbruders aus China hat Will Laurence blutige Rache geschworen. Sie steckt hinter all dem. Der Drachenreiter bemächtigt sich in einem Handstreich zweier der drei Dracheneier und flieht. Auf der Flucht zu den britischen Inseln führt ihn der Weg nach Österreich und Preussen. Dabei trifft er immer wieder auf die französischen Truppen¸ die unter Führung von Napoleon von Sieg zu Sieg eilen. Selbst Preussen als grösste Militärmacht verliert gegen den Korsen. Napoleon schlägt mit seinen Drachen selbst die russischen Streitkräfte und erobert Moskau. Damit hat Napoleon den europäischen Kontinent erobert. Will und Temeraire kommen nicht in die Heimat¸ im Gegenteil. Sie werden nach Danzig abgedrängt und müssen sich in der belagerten Stadt behaupten.
Der Roman ist an sich sehr schön geschrieben. Ich fühlte mich nie gelangweilt. Es gab viele nette Ideen¸ aber zu wenig Platz sie auszuarbeiten. Hier merkte man deutlich¸ dass die Autorin die Erzählung vorantreiben¸ sich aber nicht mit Land und Leuten oder wilden Drachen aufhalten wollte. Damit verliert die Erzählung viel an Faszination. Naomi hätte mehr daraus machen können. Vor allem weil sie sich entschloss die ehemalige Trilogie weiter zu führen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355