Ewigkeit
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Während Alastair Reynold in den letzten Jahren mit seinem eigenen Universum glänzte¸ widmet er sich mit CENTURY RAIN einem neuen Thema. Mit dem Klappentext konnte ich erst nicht viel anfangen. Es klang zu sehr nach Nach-Katastrophen-Roman klang. Das Thema war in den 60er Jahren bereits zur Gänze ausgekostet. Das Buch lässt sich nicht mal eben so beschreiben¸ es muss erlesen werden. Er beschreibt den Tod der Amerikanerin Susan White im Jahre 1959 in der französischen Hauptstadt Paris. Der Sturz vom Balkon¸ den die Polizei schnell als Selbstmord ablegt¸ macht den Hausbesitzer jedoch stutzig. Er engagiert den Expolizisten und Jazzmusiker Floyd¸ der sich als Detektiv ein Zubrot verdienen muss. Betrachtet man den Detektiv Floyd¸ scheint man etwas vom Autoren selbst zu finden. Seine Art und Weise an den Fall heranzugehen¸ erinnert ein wenig daran¸ wie er seine Romane aufbaut. Dass Floyd dabei ein Amerikaner ist¸ erscheint eher als ein Zufall.
Da die Handlungsfäden zusammengeführt werden müssen¸ schickt Alastair Reynold die Heldin auf unsere Erde. Aus Sicht von Varitie ist es natürlich Earth 2. Hier soll sie unter anderem den Tod ihrer Vorgängerin lösen. Nur ist diese Erde etwas anders als die bekannte Erde. Die Wehrmacht wurde in den Ardennen gestoppt¸ Hitler verhaftet. Und damit nimmt die Geschichte hier einen ganz anderen Verlauf. Aus dem anscheinend abgedroschenen Parallelwelt-Roman entwickelt sich etwas wie ein Science Fiction Krimi¸ der sich überaus spannend lesen lässt. Zwar wird einiges mehr als notwendig miteinander verwoben¸ bringt jedoch keinen Flickenteppich¸ sondern einen futuristischen Gobelin zustande.
Lediglich eines ist mir nicht klar. Wie kommt man vom englischen CENTURY RAIN auf den deutschen Titel EWIGKEIT?
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355