dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber.
Von Thomas Thiemeyer erschien gerade der erste Band seiner Evolution -Trilogie für junge Leser. Im halbjährlichen Rhythmus wird die dystopische Geschichte¸ deren ersten Band¸ erschienen Juli 2016¸ ich hier vorstellen darf. Band zwei soll im Januar und Band drei im Juli 2017 erscheinen. Damit ist eine recht flotte Erscheinungsweise gewährleistet. Der Jugendbuchverlag Arena hat damit sein Programm um eine gelungene Trilogie hervorragend ergänzt. Thomas Thiemeyer kenne ich nicht nur vom Sehen auf diversen Buchmessen und anderen Veranstaltungen¸ sondern auch weil ich (ein Novum für mich alle Bücher von ihm gelesen habe. Ihm gelingt es auch diesmal¸ mir seine Hauptpersonen¸ Lucie und Jem¸ sympathisch vorzustellen. Die beiden sind mit anderen einer Gruppe Jugendlicher als Austauschschüler auf dem Weg in die Vereinigten Staaten. Auf dem Weg zu ihrem Ziel gerät der Flieger in Turbulenzen und danach sieht alles ganz anders aus. Die Welt scheint sich verwandelt zu haben. Die Notlandung in Denver macht dann alles perfekt. Zuerst wurde aus der Luft nur festgestellt¸ dass man unter sich keine Lichter von Städten oder gar anderen Flugzeugen sehen konnte. Von dem Flugplatz¸ seit Jahrzehnten zugewuchert und von der Natur zurückerobert¸ ist nicht mehr viel übrig und die dort herrschende Tierwelt alles andere als Gastfreundlich. Die ganze Gruppe scheint jedoch ziemlich phlegmatisch¸ denn ein gewisses Mass an Panik¸ weil alles verändert ist¸ hätte ich gerade bei den jüngeren Jugendlichen erwartet. Zu Beginn wurden die Handlungsträger neben Lucie und Jem vorgestellt¸ was dazu führte¸ dass man sich zu viele Namen auf einmal merken musste. Wem das gelang¸ der konnte schnell in die fremde Welt eintauchen. Das Buch ist Zielpublikumsorientiert geschrieben¸ einfach gehalten mit Wendungen¸ die für mich (leider viel zu sehr vorhersehbar waren. Nett waren in jedem Fall die Zitate und Hinweise auf viele Filme des phantastischen Genres¸ wobei diese eher für Erwachsene gedacht sind¸ denn die Jugendlichen dürften viele gar nicht kennen. An dieser Stelle hätte man vielleicht Pokemon oder Filme für Jugendliche zitieren sollen.
Dass Thomas schreiben kann¸ hat er schon oft bewiesen und so ist es für mich nicht verwunderlich¸ wenn seine Erzählung atmosphärisch und spannend gehalten ist¸ passend auf Jugendliche ausgerichtet und mit einigem Spass für die Erwachsenen. Manches mal wurde ich an die alte Serie Time Tunnel erinnert (gerade auf www.bs.to wieder angesehen. Auch anderes findet sich in Anspielungen wieder. Die Figuren¸ die bei Thomas auftreten sind immer lebensecht und vielschichtig¸ was sehr viel für eine gute Geschichte ausmacht.