Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Ganz Paris träumt von der Liebe. Ist es diese Liedzeile¸ an die Ulrike Schweikert dachte¸ als sie diesen Roman begann? Die Autorin entführt uns nach Paris¸ eine faszinierende Stadt. Die fünfzehnjährige Claire zog mit ihren Eltern von New York in die französische Hauptstadt. Sie ist sympathisch¸ aber recht naiv und nicht auf den Mund gefallen. Allerdings war ich mit ihrer Sprache nicht ganz zufrieden¸ sie passte nicht immer zu einem jungen Mädchen in der Pubertät. Und in Paris lernt sie Léon kennen und schon haben wir eine wundervolle Liebesgeschichte zweier Jugendlicher¸ wo der eine nicht ohne den anderen sein kann / will. Léon ist ein düsterer Charakter. Er steht im Dienste des Schatten¸ der in der Unterwelt von Paris¸ den Katakomben¸ regiert und die Léons Heimat ist. Magie und Geheimnisse bestimmen den Alltag des Jungen. Gegenspieler ist nicht nur der Meister von Léon¸ sondern auch der Mitschüler Adrien. Letztgenannter ist der typische „Von Beruf Sohn“¸ weil die Eltern über Geld und Einfluss verfügen. Ulrike Schweikert hat diesen Charakter gekonnt als Ekel definiert. Allerdings schwächeln die Charaktere manchmal und man kann sieht nur minimale Entwicklungen. Die Autorin hat einen lockeren¸ bildlichen Schreibstil¸ mischt gekonnt historische Fakten mit Fantasy¸ und schafft auf diese Weise ein lesenswertes Jugendbuch. Anfangs fehlte mir der rote Faden¸ ich konnte nicht herausfinden wohin Ulrike Schweikert in der Erzählung wollte. Das war für mich etwas unbefriedigend¸ andererseits hält dies die Spannung hoch und hat mir doch noch gefallen. Viel mehr kann ich nicht dazu sagen¸ denn mir fehlt der Abschluss. Zu viel bleibt offen und zu hoffen¸ dass alles erklärt wird.