Endymion Spring: Die Macht des Geheimen Buches
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Blake Winters ist ein zwölfjähriger Junge¸ der wieder einmal in der Bibliothek St. Jerome's College auf seine Mutter wartet. Die Mutter ist Gastdozentin und braucht für ihre zwei Kinder eine Babysitterin. Daher ist sie in Paula Richards Büro um ihre Vorstellungen durchzusetzen. Sie wollte schon seit einer halben Stunde fertig sein. Aber pünktlich wurde sie nie. Blake langweilte sich und klopfte daher rückwärtsgehend¸ gegen alle Buchrücken¸ an die er kommen konnte. Plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen. Eines der Bücher hatte zurückgeschlagen. Dann hat er das Buch in der Hand¸ dessen Titel nur einfach Endymion Spring lautet.
Auf den Seiten sind keine Buchstaben¸ Wörter oder gar Sätze zu sehen. Statt dessen sieht es so aus¸ als ob feine Äderchen durch die Seiten laufen und vorsichtig pulsieren. Als der junge Blake genauer hinsieht¸ erscheinen Wörter¸ die nur er zu lesen imstande ist. Scheinbar wurde er ausgewählt ein fünfhundert Jahre altes Geheimnis zu lösen. Das ist jedoch nicht so einfach¸ denn unangenehme Mächte wollen das verhindern¸ ja versuchen¸ das Buch selbst in ihre Hände zu bekommen.
Matthew Skelton wurde 1971 in Southampton geboren¸ wuchs in Edmonton¸ Kanada auf und arbeitete an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz. 2000 schrieb er seinen Doktortitel über den Autoren H. G. Wells. Das Hörbuch erscheint Ende September in einer gekürzten Fassung. Der junge Autor weiss¸ worüber er schreibt. Allein in seiner Einleitung und seinem Nachwort kann man sehen¸ dass er das Buch¸ dass er schrieb ernst nimmt. Dabei gelingt es ihm sehr gut¸ drei unterschiedliche Jungen wie Peter¸ Endymion und Blake zu beschreiben¸ dass man meint neben ihnen zu stehen und sie direkt zu beobachten. Auf den ersten fünfzig Seiten wird Vergangenheit und Gegenwart gleichermassen lebensecht dargestellt. Er schreibt sehr phantasievoll¸ balanciert dabei an der Grenze zwischen Wirklichkeit und Fantasy und Geschichte. Ich habe das Buch von einem zwölfjährigen Jungen gegenlesen lassen. Der meinte¸ als er damit fertig war¸ er würde es gern behalten und noch einmal lesen. Welch ein Lob ist für einen Autoren besser geeignet als so eines? Gleich noch einmal lesen!
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355