Elfentochter
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Das ist der Grund¸ warum Ellen und Kaye wieder zurück zu Kayes Grossmutter ziehen. Dort erhofft sich vor allem Ellen den nötigen Abstand und die Ruhe. Kaye hingegen geht ihrem normalen Leben nach. Was eben normal ist für eine pubertäre Teenagerin.
Eines Tages kommt sie wieder in den nahen Wald und trifft dort auf den verwundeten Elfen Rath Roiben Rye. Das ist für sie nicht sonderlich neu¸ war sie doch schon als kleines Kind hier und traf die Elfen. Jetzt ist die Sache jedoch ein wenig anders gelagert. Der Elfenritter steht ihr erst abweisend gegenüber¸ bis sie ihm hilft. Bis zu diesem Zeitpunkt war alles noch relativ einfach. In der Jugendlichen erwachen längst vergessene Erinnerungen an eine frühere Kindheit. In dieser Kindheit wurde sie von Feenwesen begleitet. Jetzt wird dem Mädchen klar¸ dass sie eigentlich ein Wechselbalg ist. Ein ausgetauschtes Feenkind. Sie soll in die Anderswelt zurückkehren um dort ihr Volk und Erbe kennen zu lernen.
Neugierig folgt sie der Aufforderung und stellt fest¸ dass Roiben in einem gelogen hat. Die Feen und Elfen sind nicht die freundlichen und hilfsbereiten Wesen aus den Sagen. Doch nun ist Kaye mitten in eine Auseinandersetzung geraten¸ einen Krieg zwischen zwei Elfenhöfen. Es sind der Hof des Luftvolkes und der Hof des Erdvolkes. Und aus diesem Zwist hielten sich viele der anderen Wesen heraus. So auch die Distelhexe.
Und schliesslich kommt die Wahrheit ans Licht. Kaye ist eigentlich eine Elfe¸ sie gehört dazu. Das sagt die Distelhexe¸ und die muss es wissen.
Holly Black dürfte zusammen mit Tony DiTerlizzi vor allem durch die SPIDERWICK-GEHEIMNISSE bekannt geworden sein. Sie hat zwar bereits andere Bücher geschrieben¸ doch der Durchbruch gelang wohl mit SPIDERWICK. Der vorliegende Roman wurde 2002 mit dem Preis "Best Book for Young Adults" ausgezeichnet. Der vorliegende Roman ist eine Art Gleichnis. Die Welt der Elfen ist nicht so wie man sie sich vorstellt. Sie ist aufgeteilt in Gut und Böse¸ aber die Frage die sich stellt ist Gut nur deshalb gut¸ weil es anders ist als Böse? Das Jugendbuch zeichnet das klassische Elfenbild der englisch-irischen Faerietales nach.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355