Elfenkind
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die junge Aliénor ahnt nichts von der Existenz übernatürlicher Wesen¸ bis ein brutaler Überfall ihre geordnete Welt zerstört. Durch ihren Retter¸ den Vampir Frédéric¸ erfährt sie die Wahrheit über ihre Herkunft: Sie ist ein Elfenkind. Verzweifelt macht sich Aliénor mit Frédérics Hilfe auf die Suche nach ihrem wahren Vater. Doch eine Rückkehr in die Welt der Elfen würde bedeuten¸ Frédéric für immer zu verlieren. Und das scheint undenkbar¸ hat das Elfenkind doch schon lange sein Herz an den charismatischen Vampir verloren … (Klappentext
Aliénor und Lara sind beste Freundinnen¸ die seit der Grundschule bis zum Jurastudium an der Uni Köln alles gemeinsam machen. Um von ihrem Adoptivvater Geoffrey¸ einem Polizisten¸ der ständig an ihr herumnörgelt¸ wegzukommen¸ ist sie gern mit Lara und ihren Freunden unterwegs. Wieviel besser hat es ihr Bruder Maurice¸ der in Oxford studiert. Auch sie würde gern ausziehen¸ kann aber Mutter Chantal nicht allein lassen. Obwohl eine Mutter doch erwachsen genug sein sollte¸ um ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Sie macht sich also auf um mit Lara und Freunden eine Party zu feieren. Da Laurin aber gerade verlassen wurde¸ ist die Stimmung etwas depressiv. Dann geht es verbotenerweise in eine Kirche¸ um in der dortigen Katakombe eine Party zu feiern. Gothic Fan müsste man sein. Der verbotene Ort entpuppt sich als Todesfalle. Elena und Nina betätigen sich als Hexen¸ mit einer seltsamen Beschwörung. Diese Misslingt und ihre Freunde sterben. Nur Aliénor entkommt¸ weil sie eine Stimme hört und ihr¸ ziemlich naiv¸ sofort vertraut. Der Fremde ist der Vampir namens Frédéric Duc de Bonville¸ der im Auftrag des Hüters als Sucher unterwegs ist¸ um einer alten Prophezeiung nachzugehen. Zu seinem Erstaunen stellt er fest¸ dass Aliénor kein normales Mädchen ist. In ihr fliesst Elfenblut. Fasziniert beschliesst Frédéric¸ ihr beizustehen. Die Hinweise verdichten sich¸ dass sie der Schlüssel zu einer alten Prophezeiung sein könnte.
Der Prophezeiung zufolge sind fünf unterschiedliche Wesen notwendig¸ um sie in Erfüllung gehen zu lassen. Die natürlich nichts weniger bedeutet¸ als die Welt zu retten.
Das Mädchenbuch bedient alle Klischees¸ die es in der Hinsicht gibt. Handwerklich gut geschrieben finden wir das Übliche. Waisenkind¸ Prophezeiung¸ Welt retten¸ Vampire¸ Elfen¸ lange Beschreibungen von Kleidung und Frisuren... Jedes für sich schon ein Reizwort. Dennoch hoffte ich¸ leider vergebens¸ etwas Neues zu lesen. Auf der Buchmesse in Leipzig hatte ich mich mit Andreas Reichardt auch über dieses Buch unterhalten. Er schwärmte von diesem Buch¸ was ich im nachhinein¸ nachdem ich das Buch gelesen habe¸ nicht ganz nachvollziehen kann. Vor allem kann ich den Begriff Elfenkind¸ der oft auch als kindlich zu begreifen ist¸ nicht nachvolllziehen¸ so ist doch dieses Kind inzwischen erwachsen und studiert.
Die inflationär auftretende und weltenrettende Waisenkinder nehmen seit Harry Potter kein Ende. Spannung kommt erst nach etwa fünfzig Seiten auf¸ und damit ist ein Fünftel des Romanes rum. Die Erzählung verfällt leider in lange und überflüssige Erzählungen. Jetzt haben wir einen Vampir und eine Elfe. Fehlen noch drei weitere Personen um das Abenteuer zum Abschluss zu bringen. Wenn man die folgenden Texte strafft¸ würde wahrscheinlich ein Buch ausreichen¸ um eine spannendere Geschichte zu erzählen. -
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355