Eleanor
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Dann tritt ein weitreichendes Ereignis in den Mittelpunkt von Eleanor. In der Schule verschwindet sie einfach vor den Augen ihrer Mitschüler. Die neue Welt¸ in der sich das junge Mädchen auf einmal befindet ist im ersten Moment recht verstörend¸ verwirrend. Ohne Vorwarnung¸ ohne überhaupt zu verstehen¸ warum ihr so etwas passiert¸ oder besser gesagt wohin sie gelangte¸ steht der Leser genauso irritiert da. die geheimnisvolle Welt ist voller Rätsel und Geheimnisse¸ bis sie auf das Familiengeheimnis stösst. Hier beginnen die wichtigen Erzählungen von Mea. Ihre Abschnitte sind kurz und geheimnisvoll gehalten. Wer jedoch mit dem Namen und Hinweisen spielt¸ wird schnell auf die Lösung kommen. Mea ist die wichtige Figur im Hintergrund¸ hält scheinbar die wichtigsten Fäden in der Hand. ist Mea eine Beschützerin oder Manipulatorin? Teilweise hatte ich das Gefühl¸ der Autor hätte sich selbst in seiner Geschichte verloren¸ auf eine positiven Art und Weise! Als Leser blieb ich eine Zeitlang im Ungewissen und erlebte mit Eleanor immer wieder seltsame Dinge. Das Buch ist schwer vorauszusagen. Die Handlung wichtig und je mehr man darüber nachgrübelt¸ desto mehr Fragen treten auf.
Jason Gurley besitzt einen besonderen¸ fast schon melancholischen Schreibstil und er lässt die Geschichte bis zum Ende sehr geheimnisvoll erscheinen. Es ist ein Jugendbuch über Schmerz¸ Verzweiflung und doch Hoffnung¸ wobei das Mittel der Fantasy eben das ist¸ ein Mittel. Ich sehe es weniger der Phantastik zugehörig¸ sondern ein Buch zur Lebens- und Problembewältigung. Da ist die Trauer um die Schwester bzw. Tochter¸ bzw. Mutter¸ da ist das Problem des Alkoholismus und sich selbst verlieren. All dies wird gut beschrieben und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355