Elbenzorn
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
(soweit der Klappentext)
Nachdem sich der Autor Bernhard Hennen beim Wilhelm Heyne Verlag mit den Elfen einen Ziegelstein von Buch ins Regal stellen konnte¸ Alfred Bekker bei Lyx eine Trilogie der Elfen daneben stellte¸ kommt Susanne Gerdom bei Piper und greift das Thema und das Volk erneut auf. Bei all den völkischen Romanen müsste man bald annehmen¸ der Leser hat die Nase gestrichen voll¸ weil er davon überflutet wird. Es geht hier weder um die Qualität der Romane¸ noch um eine Ab- oder Zuneigung zu den Autorinnen und Autoren. Es geht einfach um die Menge der erschienen Publikationen.
Susanne Gerdom entwickelt einen Fantasy-Krimi über die Elben¸ die sich weniger mit der Eigenart des Volkes auseinandersetzt¸ sondern mit den Ränkespielen innerhalb des Hochadels. Es beginnt alles mit Mord und Verrat. Die beste Voraussetzung¸ einen Krimi zu beginnen. Seit Jahrzehnten bewohnen die Elben ihre zierlich gebauten Prachtbauten. Alles schwelgt in Harmonie und Frieden mit der Natur. Vor allem¸ seit die dunklen Elben verjagt wurden¸ hat sich der Frieden gehalten. Bis plötzlich ein Mord geschieht. Der Sommerpalast ist der Schauplatz des himmelschreienden Verbrechens¸ das schier unmöglich schien. In seinem schwer bewachten Schlafzimmer wird der Befehlshaber der Garde vom Leben zum Tode befördert. Die Täter¸ auf die es keinerlei verwertbare Hinweise gibt¸ entkommen unerkannt. Die Elben stellen sich alle die gleichen Fragen. Wer steckt dahinter und Warum? Über alle Rangordnungen und Stände hinweg werden die Fäden der Ränkespiele gesponnen um die Wahrheit heraus zu finden oder zu verschleiern. Das hängt lediglich von den Interessen der beteiligten Personen ab. Manch einem kommt dabei das Gerücht¸ die Dunkelelben stecken dahinter¸ gerade recht.
Die junge Iviidis¸ deren Vater zu einem der fünf mächtigsten und ältesten Häuser bzw. Familien der Elben gehört¸ macht sich daran¸ das Geheimnis zu lüften. Allein kann sie die Arbeit nicht bewältigen und ist daher auf Hilfe angewiesen. Dabei gilt es gleichzeitig¸ Familiengeheimnisse zu wahren. Iviidis hat eine Zwillingsschwester¸ die verstossen wurde und bei Menschen aufwuchs. An sie wendet sie sich und bittet um Hilfe. Ihren Vater will sie nicht ansprechen und ihre Mutter verschwand vor vielen Jahren. Mit ihrer Schwester Rutaaura¸ deren Geliebten Lluigolf und dem zaubernden Zwerg Trurre Silberzunge bilden sie ein sehr amüsantes Quartett. Sie begeben sich also auf die Suche nach den Mördern und wollen zugleich aufdecken¸ welche Geheimnisse in den Familien gehütet werden. Sie hoffen damit eine Spur zu finden¸ was hinter dem Mord und den finsteren Plänen steckt¸ die sich ihnen nur langsam enthüllen. Familiendramen¸ Verschwörungen¸ Geheimnisse und anderes mehr fasst die Autorin zusammen und lässt ihre Handlungsträger vor allem aber im Dunkeln tappen. Angereichert mit ganz netten Ideen und Besonderheiten ist dies ein überaus lesenswertes Buch. Sicherlich findet man überall Anklänge anderer Autoren. Etwa an Michael Moorcock und seinem ELRIC. Bei ELRIC git es ein Schiff dass über Wasser und Land fahren kann. Ähnliches gibt es bei Susanne Gerdom. Ein Abwechslungsreiches Buch¸ mit kurzen Kapiteln die die Spannung hoch halten¸ mit einem schnellen Handlungsaufbau und verschiedenen Blickwinkeln. Dazu exotische Schauplätze die einen besonderen Flair bieten. Ein wundervolles vielschichtiges Buch. Eine kurzweilige Erzählung. Eine spannende Handlung.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355