Ein Spion in erlauchter Gesellschaft
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Warum habe ich das Buch gelesen? Neugierig wie ich bin erwartete ich eine Liebesgeschichte mit viktorianischen Hintergrund¸ um vor allem zu sehen¸ was Liebesroman und Steampunk miteinander gemein haben könnten. Für mich war die Geschichte eine echte Überraschung. Kate Noble bot mit ihrem Roman Ein Spion in erlauchter Gesellschaft eine Liebesgeschichte mit Krimielementen¸ die beide gut miteinander verquickt wurden. Die Krimigeschichte war jetzt nicht gerade neu. Doch Kate Noble hat sie mit der ebenso wenig neuen Liebesgeschichte gut zusammengebracht. Der einzige Nachteil dabei ist¸ dass Phillippa sehr souverän und bestimmend auftritt¸ wie ich es aus der Sozialstruktur des alten England nicht erwartete.
Kate Noble setzt alles ein¸ was an Klischees gerecht wird. Lange blonde Haare¸ blaue Augen und schon sind wir bei DEM typischen Blondchen. Noch dazu mit einer atemberaubenden Figur¸ wenn man an die Korsetts denkt. Dazu kommt noch das Accessior einer lebenden Teppichratte. Einem Hund¸ nicht grösser als eine Handtasche. Im Umgang mit anderen Menschen ist sie¸ einfach gesagt¸ eine Zicke. Eine moderne reiche Frau¸ die in der Jetztzeit jederzeit auftreten könnte. Ihr zur Seiite stehen Personen¸ die in jeder modernen Soapopera mitspielen könnten¸ oder etwa in Dallas oder Denver-Clan. Da ist zum Beispiel ihre trinkfeste Anstandsdame und Gesellschafterin Mrs. Tottendale oder ihr Gegenstück¸ Lady Jane Cummings. Bleibt also Marcus Worth¸ der Meisterspion der sie liebte. James Bond ist er¸ der unspektakuläre und unscheinbare Marcus sicherlich nicht. Aber er ist ganz das Gegenteil von Philippa. Gemeinsam ein unschlagbares Paar. Der Roman liest sich sehr flüssig und Kate Noble benutzte eine lebendige überzeugende Sprache¸ ganz der heutigen Zeit angepasst.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355