Ein Merrily-Watkins-Mystery: Ein dunkler Gesang
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Merrilys Tochter Jane schwänzt gerade mal ein bisschen die Schule und legt sich derweil mit der örtlichen Bauunternehmergesellschaft an¸ die Luxusvillen auf einer prähistorischen Stätte errichten will. Der Grund dafür ist relativ einfach zu sehen. In einem alten Buch findet Jane Hinweise auf sogenannte Ley. Das sind alte Wege¸ die in geraden Linien zwischen Kirchen und anderen Bauwerken von spiritueller Bedeutung verlaufen. Jane entschliesst sich¸ für den Schutz dieser Leys einzutreten. Gegebenenfalls ist sie bereit¸ dafür zu kämpfen. Damit macht sich das junge Mädchen nicht allzuviele Freunde. Denn auf der einen Seite stehen die Ortsvorsteher¸ die ein gutes Geschäft witterten und nun denken¸ dass der Abschluss nicht zustande kommt. Daneben stehen die Bauunternehmer¸ die sich von dem Auftrag viel Geld und vor allem Gewinn erhoffen. Sie steht nun zwischen dem gierigen Bauunternehmer und den Ortsvorstehern¸ und auf der anderen Seite die Menschen und Fanatiker¸ die ihr Glauben schenken und mit Demonstrationen unterstützen wollen. Jane bräuchte dringend den Rat ihrer abwesenden Mutter.
Der mittlerweile achte Teil der Merrily Watkins Mystery Reihe beginnt wie üblich. Manch eine Erzählung um Inspektor Barnaby erscheint dagegen wie ein reisserischer Thriller. Das bedeutet¸ der Roman beginnt wie gewohnt recht gemächlich. Merrily steht wieder einmal mehr im Mittelpunkt¸ während sie in Wychehill einem vermeintlichen Geist nachjagt. Gleichzeitig bringt sich das aktive Töchterchen Jane in erhebliche Schwierigkeiten mit ihrem Projekt. Wie von Phil Rickman gewohnt¸ steht eine angebliche paranormale Erscheinung im Mittelpunkt der Ermittlungen. Schuld und Sühne an gewissen Vorkommnissen in Wychehill sind die Haken¸ an die der Autor die Leser nimmt. Rickman verwebt Gerüchte¸ Dorfklatsch¸ Lug und Trug gekonnt miteinander. Die Beschaulichkeit des Dörfchens Wychehill endet im Sumpf von Ermittlungen und Halbwahrheiten. Lange Zeit verbringt der Leser im bevor geklärt wird¸ was hier vor sich geht. Diese Mystery-Geschichten sind immer eine Empfehlung wert.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355