Ein Jahr ohne Juli
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Das Verhängnis nimmt seinen Lauf¸ als Jenny den alten Aufzug im Ferienapartment ihrer Freundin benutzt. Statt aber in der ersten Etage auszusteigen¸ landet sie ein Jahr in der Zukunft. Der Schock ist gross und schon bald bemerkt sie¸ dass sich einiges veränderte. Sehr zum Nachteil von Jenny und vor allem Juli. Julis jüngerer Bruder¸ über den sich immer so trefflich lästern liess¸ fiel nach einem Reitunfall ins Koma. Die Eltern verkrafteten das Unglück nicht¸ sind selbst depressiv und verloren dadurch ihre Arbeitsstellen. Dies alles¸ wie auch das Verhalten der eigenen Eltern ist für sie erschreckend. Jenny gelangt wieder in ihre Gegenwart zurück¸ doch das Unglück¸ der Reitunfall¸ lässt sich nicht mehr aufhalten.
Was sich mir als Science Fiction Zeitreiseroman darstellte¸ ist nichts anderes als eine Teenagergeschichte. Mit der Situation: „Was wäre wenn“¸ wird lediglich ein wenig gespielt. Die Zeitreisegeschichte ist nur Mittel zum Zweck¸ das Schicksal zweier Jugendlicher darzustellen. Sie macht eines deutlich¸ ein vorgegebenes Schicksal kann nicht geändert¸ höchstenfalls gemindert werden. Jennys sorgloses Leben und ihre kindliche Unschuld (wenn man es so nennen möchte ist mit dem Tag beendet¸ da sie in die Zukunft gerissen wird. Sie steht vor Problemen¸ die sie weder gewollt¸ noch ausgelöst hat¸ damit jedoch trotzdem fertig werden muss. In der Erzählung¸ Ein Jahr ohne Juli ¸ zeigt sich¸ dass Freundschaft mehr ist¸ als nur miteinander abhängen. Freundschaft bedeutet viel mehr. Es ist wichtig¸ auf den Freund / die Freundin zu achten. Man muss füreinander da sein. Manchmal reicht es schon¸ miteinander zu reden und andere Möglichkeiten aufzuzeigen. Als Freundin übernimmt man auch Verantwortung.
Die gefühlvolle Geschichte ist wunderbar erzählt. Im Mittelpunkt stehen zwei Mädchen¸ ihr heranwachsen und langsam den Schritt zum Erwachsen werden vollziehen und vor allem eine¸ manchmal gestresste¸ aber doch unverbrüchliche Freundschaft. Ein Buch¸ in dem die Zeitreise nicht als Science Fiction Bestandteil im Mittelpunkt steht¸ sondern nur Mittel zum Zweck ist. Die ansprechende Geschichte lässt sich gut und erfrischend leicht lesen und ist durchaus für Jungs geeignet¸ obwohl das Zielpublikum eindeutig Mädchen sind.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355