Ein Fall für Johannes Cabal 2: Totenbeschwörer
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Weil der Kaiser von Mirkarvien überraschend verstarb scheint Johannes noch eine Chance zu haben. Das Volk wollte eine Revolution¸ den Kaiser entmachten und sich selbst befreien¸ danach hätte der Kaiser sterben können. Doch er entzieht sich der Revolution¸ indem er einfach vorher stirbt. Seine Aufgabe besteht darin den Kaiser von den Toten zu beschwören¸ damit dieser seine ganz ganz wichtige Rede halten kann. Ihm ist jedoch klar¸ dass auch dieser Auftrag einen Pferdefuss hat. Denn wenn der Kaiser seine Rede gehalten hat¸ wird man ihn dennoch vom Leben zum Tode befördern. Also denkt er sich etwas aus¸ um Verwirrung zu stiften und diese zur Flucht zu nutzen. Er beschwört also den Herrscher und lässt ihn die wichtigen Worte in der Öffentlichkeit sprechen. Cabal sabotiert die Rede jedoch indem er den Kaiser Antrobus II. eine andere Rede halten lässt. Die darauf entstehende Verwirrung nutzt Johannes um zu fliehen. Er begibt sich unter falschen Namen an Bord des neuen Luftschiffs Prinzessin Hortense ¸ ohne zu ahnen¸ dass er sich damit in eine üble Todesfalle begibt¸ die schlimmer und gefährlicher nicht sein kann. Eine Chance zum Überleben ist für ihn nicht vorgesehen.
Nach der Erzählung bietet uns das Buch noch eine kleine Überraschung. Zuerst eine Art Nachwort¸ die auf die Kurzgeschichte hinweist. Es ist keine besondere Geschichte¸ wie der Autor meint. Es geht nur um Spione¸ Banditen und das Ende der Menschheit. Aber sonst nichts besonderes¸ wie der Autor meint.
Die Geschichte beginnt mit einem sehr gelungenem Auftakt. Ich war sehr von den Ideen und der Handlung angetan. Auch hatte ich nicht den Eindruck¸ dass der Roman zu einem Trilogien-Mittelteil-Lückenfüller werden wird. Zu früh gefreut. Der positive Eindruck legte sich schnell wieder. Denn plötzlich war die Luft raus und auf dem Luftschiff passiert nicht wirklich etwas. An dieser Stelle beginnt zwar nicht gähnende Langweile¸ aber es geht doch recht gemächlich in der Handlung weiter. Erst gegen Ende des Romans geht es wieder richtig rund¸ kommt Spannung und Spass in die Erzählung. Die beiden bislang erschienenen Bücher heben sich angenehm von der Vielzahl der anderen Fantasy-Veröffentlichungen ab. Da kann man auch mal einen Hänger verzeihen. In der Nachbetrachtung kann ich Jonathan L. Howard eine gute Leistung attestieren. Sein Ideenreichtum ist wirklich sehr reichhaltig. Da könnten sich einige Autoren bedienen und es bleibt noch genügend übrig¸ um ein weiteres Abenteuer um Johannes Cabal zu schreiben.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355