Ein Engel für Miss Flint
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Davy David¸ ein 13-jähriger Waisenjunge¸ lebt in Brownvale¸ einer Stadt der harten Herzen¸ die von einem strengen Pastor beherrscht wird. Davy ist künstlerisch begabt und liebt es¸ heimlich Renaissance-Engel in den Staub auf Straßen und Höfen zu zeichnen. Er ist allein¸ abgesehen von einem kleinen Hund¸ der ihm überall hin folgt¸ jobbt und verbringt viel Zeit in der Bücherei¸ um sich Anregungen für seine Engelbilder zu holen. Eines Tages begegnet er einer älteren Dame¸ die einen besonderen Auftrag für ihn hat: Er soll sie mit ihrem alten Auto zu ihrem Elternhaus fahren¸ wo sie am ersten Weihnachtsfeiertag zu sterben gedenkt. Und so brechen Davy¸ der Hund und Miss Flint zu einer unvergesslichen Reise auf. (Verlagstext
Im Roman von Moira Young geht es um den 13-jährigen Jungen Davy David¸ der in der deprimierenden Stadt Brownvale lebt. Davy ist Vollwaise. Er lebt in einem Dorf¸ wo der Pfarrer das Sagen hat. Er hat kaum Freunde¸ dafür umso mehr Widersacher¸ die ihn drangsalieren. Er jobbt ein wenig¸ um Geld zu verdienen und verbringt seine ziemlich grosse Freizeit damit¸ Engelsbilder in die Erde zu malen. Im ganzen Dorf sind seine Erzengel zu finden. Und damit dem gutgläubigen aber ebenso ungemein fiesen Pfarrer Fall ein Dorn im Auge¸ denn ein 13jähriger Davy ist kein Michelangelo.
Ein fantastischer Roman mit liebevoll beschriebenen Personen ja¸ Persönlichkeiten. Moira Young gab sich mit der Entwicklung sehr viel Mühe. Die starke Figur¸ die Davy darstellt¸ konnte voll und ganz überzeugen. Er ist hilfsbereit¸ was man bei einem Kind nicht unbedingt findet¸ da geht es eher um Selbstsucht statt Selbstlosigkeit. Das Leben für Davy ist nicht einfach¸ trotz seines sonnigen Gemüts. Dass er Miss Elizabeth Flint trifft¸ ist für ihn ein Glücksfall. Sie verhilft Davy zu einem besseren Leben. Damit scheint das Happy End der Erzählung vorhersehbar.
Der Schreibstil der kanadischen Autorin ist flüssig und gut zu lesen. Die Übersetzerin hat hier eine tolle Arbeit geleistet. Der Schreibstil und die Sprache stellen keine hohen Anforderungen. Schön zu lesen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355