dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber.
Seit mehr als 1500 Jahren liegt der Kontinent Eiden Myr unter einem magischen Schutzschild verborgen. (Das kennen wir doch schon von Irene Radford und ihrem DRACHEN-NIMBUS). Der Schild wurde von den Vorfahren der Ennead errichtet. Die heutigen Magier lassen sich von den normalen Menschen in allen Lebenslagen versorgen. Auch mit Kindern. Denn sobald ein Kind in ihrem Inneren über Magie verfügen kann¸ muss es zu den Magiern. Diese Kinder werden dann zu Magiern ausgebildet¸ die in jeweils einem Triade zusammen arbeiten müssen¸ damit ihre Magie wirken kann. Nur in dieser Zusammenstellung ist ihre magische Kraft am grössten. Liath n'Geara l'Danor¸ die Tochter der Gastwirtin Geara n'Breid l'Pelkin ist so ein Kind. Es wird gegen den Willen von Mutter und Kind abgeholt und als Magierin ausgebildet. Nach ihrer Prüfung muss sie sich einer magischen Dreiergemeinschaft anschliessen und entweder ihren Platz als Illuminatorin¸ Binderin oder Wortschmiedin finden. Nach ihrer Prüfung muss Liath auf Wanderung gehen¸ bevor sie sich einer Gemeinschaft zuwendet und so Teil einer Triade zu werden. Während ihrer Wanderschaft will sie das Leben eines Mannes retten¸ doch sie versagt kläglich¸ weil sie nicht auf ihre Magie zurückgreifen kann. Ihre starke Gabe nützt ihr nichts¸ wenn sie sie nicht benutzen kann. So bittet sie die Ennead um Hilfe. Liath soll jedoch ihre Wanderschaft fortsetzen und die Zeit nutzen¸ einen abtrünnigen Magier zu finden. Dies soll sie innerhalb eines Jahres erledigen¸ damit sie dann auch ihr magisches Licht wieder zurückerhalten kann. Der Abtrünnige hat es gewagt¸ uralte Regeln und Gesetze zu brechen¸ sich sogar den schwarzmagischen Künsten hinzugeben. Während sie die Spur des Magiers aufnimmt¸ soll sie Spuren hinterlassen¸ damit die Ennead ihr folgen und den Abtrünnigen vernichten können. Liath gehorcht¸ was bleibt der jungen Frau auch anderes übrig. Sie findet den Abtrünnigen Zauberer auch¸ der ihr wiederum Glauben machen kann¸ lautern Absichten zu folgen. Er zeigt Liath dinge¸ auf die sie sonst nie achtete. Trotz ihres Gewissenskonfliktes hält Liath an ihrem Auftrag fest. Der fremde Magier erscheint ihr in jedem Fall nicht Böse¸ doch die Ennead müssen ja einen Grund haben. Ihr Verrat führt in eine Katastrophe.
Warum ILLUMINATION mit ZAUBERIN DES LICHTS übersetzt wurde kann ich nicht sagen. Ein zauberhaftes Buch ist es jedoch geworden. Die handelnden Personen sind wie du und ich. Nicht Gut¸ nicht Böse¸ jeder mit eigenen Ansichten¸ die er / sie für richtig hält. Dementsprechend erzählen sie¸ was sie für wahr halten oder wahr halten möchten¸ verbiegen die Wahrheit zu ihren Gunsten oder Lügen direkt. Damit werden die Handlungsträger¸ egal ob in der Hauptrolle oder in der¸ manchmal überbesetzten¸ Nebenrolle glaubwürdig¸ menschlich. Genau so glaubwürdig ist die Magie der Terry McGarry. Da gibt es nichts abgehobenes¸ sondern den Versuch etwas unglaubliches logisch darzustellen. Zu Beginn zieht sich das Buch wie Kaugummi¸ die Erzählung verstrickt sich in zu vielen Erklärungen und wird dadurch nicht sonderlich gut. Der Spannungsbogen der Geschichte ist wie deutscher Fussball¸ möglichst flach gehalten. Erst nach und nach werden die Ziele der einzelnen Menschen deutlicher und die entsprechenden Handlungen zielgerichteter. Lag vorher ein labyrinthisches hin und her vor¸ wird nach etwa drei fünftel des Buches¸ die Handlung spannender. Ich bin mir sicher¸ dass erst mit dem zweiten Teil die Spannung steigen wird¸ da in den vorhandenen über 800 Seiten sehr viel Aufbauarbeit geleistet wurde. Wir haben zwar eine typische Geschichte mit der Suche nach Jemanden¸ aber auch gleichzeitig eine genau so typische Liebesgeschichte. Terry McGarry wird noch zeigen¸ was in ihr steckt.