Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Drei Dekaden schon reist Hermann Ritter an der Hand obskurer und obskurster Lotsen durch Nebenräume¸ Hinterzimmer¸ Verliese und Keller. Ein Nerd¸ bevor es den Begriff gab¸ ein Rollenspieler¸ als dieses Hobby noch eigenartig war¸ ein Science Fiction-Fan¸ bevor diese Dinge alle ins Kino kamen und ein Esoteriker¸ bevor der Begriff zu einem Bauchladen für kommerzielle Einhornpulverzerstäuber wurde¸ war er an eigenartigen Orten zu eigenartigen Zeiten. Diese dreißig Jahre waren eine Fahrt durch das Leben und eine Achterbahnfahrt durch Magie und Okkultismus. Er besichtigte sprechende Pferde¸ die auf Hessisch in Vierzeilern sprachen. Sprach mit Menschen¸ die vermuteten¸ er sei ein Träger geheimer Informationen und wollte nur über 'Chemtrails' schweigen¸ weil er Angst vor dem Geheimdienst habe. Er stand mit nackten Hexen auf einem FKK-Strand¸ verirrte sich im Nebel auf einer Thingstätte zwischen Skinheads und Neonazis¸ durfte zusehen¸ wie Erzengel in einen Schwaben eindringen und immer wieder versuchen¸ den schmalen Grat zwischen Vernunft¸ Humor und Irrsinn einzuhalten. Einige seiner Berichte sind geheim¸ andere werden vom albanischen Geheimdienst unterdrückt¸ einige sind in Sprachen geschrieben¸ die kein lebender Mensch mehr versteht. Der Rest steht hier. Vielleicht. (VerlagstextDas ist immerhin der Einführungstext des Verlages¸ der durchaus neugierig macht auf ein Buch¸ dass man ansonsten erst einmal nicht einschätzen kann. Mit Schlagworten wie Nerd¸ Einhorn¸ Chemtrail¸ Nazi und anderen mehr macht er viele Menschen neugierig. Das Buch findet sich damit in den unterschiedlichsten Zusammenhängen. Viel mehr lässt sich nicht darüber berichten. Es ist ein Buch für Menschen unterschiedlichster Interessen¸ die auch damit zufrieden sind in dem eher biographischen Erzählstil den ein oder anderen Hinweis zu finden um sich mit Problemen auseinander zu setzen.