Drachenwächter 2: Die Jagd
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Gleichzeitig erheben sich Stimmen¸ den letzten Dämon zu jagen und zu töten¸ der die Schlacht auf dem Berg der Drachen überlebt hat. Die Dämonen sollen endgültig aus der Welt getilgt werden. Derjenige¸ dem dies gelingt¸ soll der neue Herrscher werden. Zwei der Anwärter beschließen¸ einen Trupp zu diesem Zweck zu entsenden. Seld entscheidet sich¸ sie zu begleiten¸ auch wenn er weiss¸ dass durch diese Jagd die Dämonen nicht endgültig besiegt werden können. Im Gegenteil¸ so fürchtet er¸ würden sie wieder erstarken.
Zum ersten Mal in der Geschichte von Derod überqueren Menschen die Koan-Berge und betreten das Ödland der Dämonen ...
Ich habe zwei Jahre darauf gewartet¸ die Fortsetzung der Drachenwächter und diesen Buchtwerbetext zu lesen. In zwei Jahren und vielen Büchern vergisst man schon einmal¸ was im ersten Band geschah. Und leider fehlt eine Zusammenfassung des ersten Bandes. Das wäre sehr hilfreich.
Daher hier die kleine Buchbesprechung des ersten Bandes:
So weit die Legenden zurückreichen leben die Drachen in den Koan-Bergen. Sie leben dort¸ um die Menschen vor den Dämonen zu schützen¸ die nach einer grossen Schlacht hinter die Berge verjagt wurden. Dann geschieht ungeheuerliches. Die Drachen ziehen sich von den Bergen zurück. Sie gehen¸ ja sie gehen¸ durch das Reich bis an das Ufer des grossen Meeres nahe der Stadt Klüch¸ um von dort aus zum jenseitigen Land zu fliegen. Immer wieder ertönt ihr Geistesruf¸ dass die Menschen ihnen folgen sollen.
Seld ist einer¸ der den Ruf als erstes vernahm¸ da er in der Lage ist¸ Geistreisen durchzuführen. In diesen Geistreisen bleibt der Körper wie Tod zurück¸ während der Geist sich über kurz oder lang in anderen Gefilden befindet. Hier lernt Seld die Drachen besser kennen und erfährt von der Prophezeiung des Bematu. Doch bis die Prophezeiung eintritt muss noch viel Zeit vergehen. Dabei drängt die Zeit. Seld als Vorsteher des Dorfes Hequis will seine Leute dazu bringen¸ den Drachen zu folgen. Denn wenn die Drachen abziehen¸ bleibt nur noch Raum für die Dämonen und ihre furchtbare Herrschaft.
Die Dorfgemeinschaft zerfällt langsam auf dem Weg zum Meer¸ bis es nur noch wenige sind¸ die mit einem Schiff über das Meer übersetzen und in das verhiessene neue Land reisen. Wie eine verfluchte Karawane ziehen die Hesquiser die Dämonen und damit den Untergang hinter sich her. Bis sie es endlich schaffen¸ den Seeweg ins neue Land anzutreten¸ muss Seld noch viele Widrigkeiten hinnehmen. Er verliert seine Frau¸ seine Freunde¸ die Hesquiser spalten sich in verschiedene Gruppen¸ er landet im Gefängnis¸ gefangen und ausgepeitscht an einem Schiffsmast und anderes mehr.
Vor eineinhalb Jahren griff Seld Esan in einen Krieg ein¸ der nicht der seine ist. Auf der Seite der fliehenden Drachen kämpfte er gegen die nachrückenden Dämonen. Zurück blieben tote Freunde¸ geschlagene Menschen und eine zerstörte Stadt. Seld ist heimatlos¸ allein¸ einsam. Die Menschen wollen nicht mehr viel mit ihm zu tun haben¸ die Drachen wendeten sich ab¸ da er ihre Prophezeiung zerstörte. Selad zog sich zurück¸ lebte allein aber das bleibt nicht so. Plötzlich taucht Mesala bei ihm auf. Mesala überredet Seld¸ zurück nach Derod zu kommen.
Seld Esan soll sich in Derod für einen der drei Thronfolger einsetzen¸ denn nur einer kann den Thron einnehmen. Die drei Anwärter hoffen¸ den Thron für sich zu gewinnen¸ damit es ihnen besser geht. Wohlgmerkt ihnen¸ nicht etwa dem Volk. Um den Thron zu gewinnen¸ buhlen sie um die Gunst des Drachenwächters Seld. Der weigert sich jedoch¸ für einen der Drei Partei zu ergreifen. Seld hingegen geht es mehr um die Menschen an sich und dass sich zufrieden und in Frieden leben können. Um einen würdigen Herrscher zu küren¸ wird eine tolle Tat verlangt. Tötet den letzten Dämonen. Zwangsläufig machen sich verschiedene Expeditionen auf¸ und reisen in das Ödland der Dämonen. Seld begleitet die Expeditionen und ist dabei¸ wie der letzte Dämon gefangen genommen und zurück gebracht wird. Seld erkennt aber auch¸ schon früh durch die Drachen darauf gebracht¸ dass etwas noch schlimmeres passiert.
Seld ist nicht der Held der Geschichte. Er ist der Spielball des Schicksals. Er weigert sich mit den Drachen zu verschmelzen¸ er weigert sich Herrscher zu werden¸ er weigert sich den Dämon zu töten. Die Verweigerungshaltung resultiert aus einer Art Verzweiflung heraus¸ nicht das Beste für die Menschen erreichen zu können. Falko Löffler zeigt uns einen zerrissenen Mann. Einen der selbstlos für die anderen einsteht¸ aber eigentlich lieber in der Einsamkeit einer Höhle leben würde¸ unbehelligt von Drachen¸ Dämonen und Menschen. Statt dessen steckt ihn der Autor in Situationen¸ die nicht leicht zu meistern sind. In einem beeindruckenden Stil schildert uns Falko eine beeindruckende Geschichte. Lesenswert allemal.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355