Drachenblut
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Irgendwie habe ich dieses Buch nicht ganz verstanden. Wir haben hier einen japanischen Jungen namens Takeru. In Japan aufgewachsen erlebt er wie seine Eltern ermordet werden. Er überlebt¸ warum? Er wird adoptiert und lebt mit seinen Adoptiveltern in Deutschland¸ warum? In einem Nebensatz wird erwähnt er wäre mal gut im Schwimmen gewesen¸ hätte nun aber Angst vor dem Wasser¸ warum? Der Mord an seinen Eltern kann damit nichts zu tun haben¸ denn da war kein Wasser im Spiel.
Nach der Schule entschliesst er sich¸ ganz spontan¸ eine Reise nach Japan anzutreten¸ seine Heimat¸ die er fast vergessen hat. Ein Punkt für diese hoffnungsvolle Reise besteht darin¸ mehr über seine Familie herauszufinden. Er merkt jedoch schnell¸ dass ihm die Suche schwer gemacht wird. Irgendjemand ist bestrebt¸ ihn daran zu hindern¸ mehr zu erfahren. Unbeirrt setzt er seine Suche fort und trifft dabei auf die Schwertkämpferin Ayumi. Ayumi hinterlässt einen sehr starken Eindruck bei ihm¸ die seine Gefühle gegenüber dem Mädchen in Wallung bringen. Das Abenteuer geht dann gemächlich weiter¸ da Takeru geistig ziemlich einfach strukturiert ist. Während die Leser schnell erfahren¸ dass hier übersinnliche Kräfte am Werk sind¸ wenn auch nur leicht angedeutet¸ kommt Takeru nur spät dahinter. Dann hätte die Autorin die Leser ebenfalls im Ungewissen lassen sollen und sie nur so viel wissen lassen¸ wie Takeru auch bekannt ist. Drachenblut — Das Erbe der Samurai ist ein interessantes Buch und mit der Örtlichkeit Japan einmal etwas anderes als amerikanische Kleinstädte¸ leider bleibt aber das Klischee¸ Waisenjunge rettet die Welt. Als ob es keine intakten Familien mehr gäbe. Daniela Knor weiss mit vielen Einzelheiten über Japan die Geschichte gekonnt anzureichern¸ so dass tatsächlich der Eindruck entsteht¸ man sei in dort angekommen. Die Charaktere sind gut beschrieben¸ worauf ich auch immer Wert lege. Dabei muss man nicht gleich damit anfangen¸ ein Handlungsträger ist soundso alt¸ gro߸ schwer¸ etc. Dazu genügen Nebensätze¸ wenn er sich immer wieder durchs Haar streicht¸ nervös mit den Fingern hantiert oder anderes mehr. Als Jugenbuch durchaus gelungen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355