Drachen erwachen
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Als Frau Tossilo ihren pinkfarbenen Reisekoffer öffnet¸ erlebt sie eine große Überraschung. Das sind ja gar nicht ihre Kleider! Wie hypnotisiert starrt sie auf ein goldgeädertes Ei¸ aus dem plötzlich ein Drache schlüpft. Im achten Stock! Mitten in Berlin! Frau Tossilo ist mit dem Drachenbaby völlig überfordert und bittet ihre Nachbarskinder Janka und Johann um Hilfe. Keiner von ihnen ahnt¸ dass der Drache einem internationalen Konzern gehört. Dessen Schergen sind bereits unterwegs¸ um den Drachen um jeden Preis zurückzuholen. Und schon sind Janka und Johann mittendrin in einem atemberaubenden Abenteuer. (Verlagstext
A
Es hätte so schön sein können. Nichts deutete darauf hin¸ welche Welle panischen Entsetzens die Vereinigten Staaten am Abend des 30. Oktober 1938 überrollen sollte. Der Tag¸ der Wells und Wells berühmt machte. Der Tag¸ der für die Durchschnittsamerikaner friedlich begann und wie kein anderer Sonntag dieses Jahres enden sollte. Die abendliche Massenhysterie fand ihren Ausgang durch das Hörspiel Der Krieg der Welten. Schauspieler und Regisseur Orson Wells inszenierte dieses Hörspiel nach der Vorlage des Romans von Herbert George Wells. Die Sendung war wie ein normales Radioprogramm aufgeführt¸ Direktreportagen und Sondermeldungen unterbrochen.
Es hätte so schön sein können. Es begann so harmlos. Orson Wells brachte eine allgemeine Einführung zum Thema „Besuch von Außerirdischen“. Anschließend las ein Ansager weitere Nachrichten und den Wetterbericht vor¸ Tanzmusik erklang¸ unterbrochen von einer Sondermeldung. Ein Astronom in Chikago habe mehrere Explosionen glühender Gase auf dem Mars beobachtet. Als nächstes wurde ein Interview mit einem Astronomen der Universität Princeton geführt¸ der die Gaseruption nicht erklären konnte.
Es hätte immer noch schön sein können¸ bis eine dringende Sondermeldung eingespielt wurde.
Oliver Döring entschied sich¸ ein wenig vom Original abzuweichen¸ die Spannung zu erhöhen und Rollen neu einzufügen. Neben ihm und seiner Arbeit¸ haben auch die Sprecher ganze Arbeit geleistet¸ wenn es darum ging¸ ein¸ im wahrsten Sinn des Wortes¸ ansprechendes Hörspiel zu gestalten. Die Sprecher spielen mit ihrer Stimme¸ die Toningenieure mit Musik und Geräuschen¸ gute Qualität des CD-Umschlagbildes etc. es gibt nichts zu bemängeln.
Teil 2 ist ein gutes Mittelstück geworden¸ dass auf den noch besseren Abschluss des dritten Teiles hinarbeitet. Dieser wiederum glänzte einfach durch „alles“. Ein perfekt abgerundetes¸ in sich schlüssiges Hörspiel¸ lediglich die zeitversetzte Veröffentlichung hat mich gestört.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355