Doktor Maxwells Chaotischer Zeitkompass
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Buch Zwei in der verrückten Zeitreise-Reihe des St. Mary's Institute of Historical Research¸ die anscheinend jedermanns Sache ist. Allerdings schreibt man auf der Rückseite: "Archäologie mal anders!" Liebe Frau Schmidt¸ hier wurde in der Übersetzung gepatzt. Archäologie ist etwas anderes als eine historisch beeinflusste Zeitreise. Leider ist das nicht der einzige Patzer. Brownies sind keine Kekse. Aber ich habe nicht vor¸ hier alles aufzuzählen.
Im zweiten Buch der Reihe Chroniken von St. Mary's besuchen Madeleine Maxwell und das Team das viktorianische London auf der Suche nach Jack the Ripper¸ werden Zeuge der Ermordung von Erzbischof Thomas Becket in der Kathedrale von Canterbury und entdecken und der Fang der Dodo-Vögel war pures komödiantisches Gold! Wenn die Teams an den historischen Schauplätzen sind¸ sind hier mein Favorit. Es hat etwas mit der Struktur der Geschichte zu tun¸ die sich daneben anfühlt¸ aber sie ist faszinierend und spannend.
Die zentrale Frage der Reihe? Wenn Sie die Technologie hätten¸ um durch die Zeit zu springen¸ was würden Sie tun?!
Glücklicherweise sind die Leute in dieser Geschichte vernünftig genug¸ diese Technologie nur für die historische Forschung einzusetzen. Es ist hilfreich¸ dass jeder Historiker¸ der versucht¸ die Geschichte zu verändern¸ in der Regel von "versehentlich" herabfallenden schweren Gegenständen zerquetscht wird. Die Geschichte schützt sich selbst.
Es gibt jedoch Schlupflöcher¸ und obwohl mir das normalerweise nicht gefällt¸ gelingt es Jodi Taylor¸ sie wieder einmal plausibel zu machen und sie in einer logisch-wissenschaftlichen Weise zu erklären.
Dieses Buch begann sehr stark mit einem einzigartigen Blick auf Jack the Ripper¸ was er war und warum er verschwand¸ als er es tat. Es gab mehrere sehr starke Momente im ganzen Buch und viel Heiterkeit¸ aber selbst die Witze waren nicht so lustig wie im ersten Buch. Einen Moment lang befürchtete ich¸ die Autorin hätte uns bereits alles gesagt¸ was es zu sagen gab¸ bis ich ein Muster entdeckte: Max ist eine lustige/sarkastische Person und das zeigt sich. Die Charaktere sind die Hauptstärke der Autorin und der Geschichte¸ weshalb ich traurig bin¸ dass Kal am Anfang gegangen ist.
Oder wie Frau Clio Partridge. Junge¸ diese Frau ist definitiv der wahre Hauptcharakter der Serie¸ und ich habe mich dabei ertappt¸ wie ich mehrmals gejohlt habe¸ als sie den Tag rettete - und das mit Stil! Leider war sie dieses Mal allein¸ ihre Schwester (Mrs. deWinter war wegen "Bolivien" nicht anwesend.
Negativ war¸ dass wieder einmal ein altes Muster auftrat. Das war ein bisschen zu offensichtlich und erinnerte mich zu sehr an das erste Buch. Andererseits könnte das aber auch einfach die Vorgehensweise der Bösewichte sein¸ und wenn sie daran festhielten¸ könnte man das als konsequent ansehen.
Ich verstehe Max in dieser Situation vollkommen und ihre kreative Reaktion darauf¸ aber der Grund dafür¸ dass die ganze Katastrophe passiert ist¸ war unglaublich dumm. Nach all dem massiven Herzschmerz in Buch 1 und deem¸ was Max durchmachen musste¸ war dies (für mich nur eine schlechte Art¸ den Leser zu fesseln¸ der mir völlig platt fiel.
Die historischen Teile¸ wie z.B. Mary Stewarts Schottland¸ waren fantastisch¸ und es war ziemlich beeindruckend. Denken Sie nur eine Sekunde darüber nach. Geschichte zu sehen¸ unfähig zu sein¸ etwas zu tun (wie zu sehen¸ wie ein guter Monarch von seinen geliebten Kindern getötet wird¸ aus welchem Grund auch immer¸ ist eine Sache.
Darüber hinaus waren die Orte¸ die die Historiker besuchten¸ wunderbar lebendig und realistisch¸ und der Leser lernt eine ganze Menge¸ ohne es zunächst zu merken. Für den Fall¸ dass sich jemand fragt: Bis jetzt waren alle eingearbeiteten historischen Details korrekt.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355