Die zerbrochene Welt 2: Feueropfer
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der Untergang der zerbrochenen Welt ist scheinbar nicht mehr aufzuhalten! In Berith breitet sich Panik aus¸ da immer mehr Schollen in kleine Teile zerbrechen und zum Labyrinth der tausend Scherben treiben. Dort lauern die gefürchteten Dagonisier¸ um die Bewohner ihrem grausamen Gott als Feueropfer darzubringen. Als sie schließlich die Familie von Taramis entführen¸ muss dieser beweisen¸ dass er seinem Ruf als größter Held Beriths gerecht wird. Er wird nicht eher ruhen¸ bis er seine Frau und sein Kind aus den erbarmungslosen Fängen der Dagonisier befreit hat. Doch auf seiner Reise erwartet Taramis mehr als nur eine unliebsame Überraschung. Der zweite Band der Erzählung um Die zerbrochene Welt führt einen Zeitsprung durch. Nicht der direkte Anschluss ist gefragt¸ nein¸ es vergehen ganze zwölf lange¸ friedliche Jahre seit der ehemalige Hüter des Tempels¸ Taramis¸ König Gaal von Dagonis und dessen Sohn Bochim getötet wurden und die Bewohner der Schollenwelt sich in Sicherheit wähnen. Ein labiler Status Quo des Vorgängerbandes lässt die Menschen in einem trügerischen Frieden leben. Der Frieden wird jäh zerstört als die heilige Insel Jâr'en angegriffen wird. Die Ganesen rechneten nicht mehr mit einem feindlichen Übergriff. Shúria und Taramis¸ eben noch frisch verliebt¸ sind inzwischen seit Jahren verheiratet. Dazu kommt¸ dass sie nun glückliche Eltern des zehnjährigen Sohnes Ari sind. Der Leser steigt in die Geschichte ein¸ just in dem Augenblick¸ indem die Scholle auf der sie leben¸ ihre Heimat Barnea¸ sich auflöst und auseinanderbricht. Taramis¸ der Nebelwächter¸ muss mit ansehen¸ wie ein Teil der Scholle abbricht und seine Frau und sein Sohn darauf in den Äther treiben. Also macht er sich auf den Weg. Auf seienr suche trifft er auf die verwitwete Ganesin Isháh¸ die Besitzerin einer Riesenschwallechse namens Donnerkeil. Riesenschwall-echsen sind Reisetiere¸ die grosse Lasten durch den Äther befördern können und somit recht beliebt bei Reisenden und Händlern. Tamaris bleibt nicht lang allein und es schliesst sich manch einer seiner kleinen Gruppe an. Ihr gemeinsames Ziel ist Peor¸ die Hauptstadt Komanas. Es ist nicht ganz klar warum¸ aber sämtliche abgebrochenen Schollenstücke der zerbrochenen Welt werden wie von einem Magneten angezogen¸ hierher transportiert. Sie bilden hier ein grosses¸ lose zusammenhängendes Stück Welt. Peor ist jedoch nicht ganz ungefährlich¸ denn es werden regelmässig menschliche Feueropfer dem Gott Dagon dargebracht. Gründer dieses irren Kults ist der Oberpriester Eglon. Er will durch die Menschenverbrennungen in grossen Öfen den Götzen Milde stimmen.
Der zweite Teil der Berith Trilogie führt den Leser wieder in die fantastische Welt des Ralf Isau. Ein älter gewordener Taramis¸ zugleich reifer¸ hat mir gut gefallen. Seine Reise durch die Schollenwelt zieht den Leser immer wiederr in ihren Bann. Zugleich geht man mit der Vermutung weiter¸ hinter allen Ereignissen muss sich noch jemand oder etwas Mächtiges befinden.
Die Fortsetzung der Abenteuer des Nebelwächters Taramis enthalten eine gelungene Handlung¸ die spannend¸ gefühlvoll und dramatisch geschildert wurde. Manchmal ein wenig hart¸ ja brutal in der Beschreibung ergibt sich dennoch ein rundes Fantasy-Abenteuer. Feueropfer ist eine stimmige und gelungene Weiterführung der Reihe.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355