Die Zauberer: Das dunkle Feuer
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Es herrscht Krieg im Elfenreich! Der Westen von Erdwelt wird von Orks und Gnomen bedroht¸ im Ostteil des Reichs haben die Menschen eine vernichtende Niederlage erlitten. Der junge Zauberer Granock steht vor seiner schwierigsten Aufgabe: Auf sich allein gestellt¸ muss er den Dunkelelfen Margok endgültig zurückschlagen. Überdies sucht Granock nach seiner geliebten Alannah¸ die ins sagenhafte Elfenreich¸ die Fernen Gestade¸ verschwunden ist. Als erster Mensch betritt Granock die Fernen Gestade und muss erfahren¸ dass hinter den Geschehnissen auf Erdwelt eine ganz andere¸ unerwartete Wahrheit steckt.
Die Geschichte beginnt jedoch mit der jungen Magierin Alannah und ihrem Magierkollegen Aldur. Beide werden ausgeschickt¸ das Geschick der Zauber von Shakara in ihre Hände zu nehmen und für sie in ihrem Sinn zu handeln. Ihr Weg führt sie nach Crysalion¸ wo sie von männlichen und weiblichen Elfen in ehrwürdigen Roben empfangen wurden.
Nach einem Zeitsprung von vier Jahren geht es mit dem Helden des Buches¸ dem Zauberer Granock¸ weiter. In seiner Begleitung findet sich der Kobold Ariel. Granock ist beauftragt die neuen Zauberlehrlinge zu unterweisen. Dabei wird deutlich¸ dass er sich seit seiner eigenen Zeit als Lehrling sehr stark verändert hat. Man nennt ihn den Schleifer¸ weil Lhurian¸ so sein Zaubername¸ keinerlei Gnade kennt¸ wenn es um die Ausbildung geht. Kein Wohlwollen¸ kein Verständnis¸ keine Güte. Diese Härte macht ihn aber auch einsam¸ denn jeder geht ihm aus dem Weg.
Damit sind die wichtigsten Handlungsträger der Erzählung vorgestellt. Michael Peinkofer schafft es zudem mit der Vorstellung der Personen¸ den Hintergrund auszuleuchten und den unbedarften Leser auf das vorzubereiten¸ was geschehen wird¸ weil er die Vergangenheit wieder aufleben lässt. Und doch spielt die Trilogie Die Zauberer 1000 Jahre vor seiner Trilogie der Orks. In zwei Bänden bereitete der sympathische Autor das Finale vor¸ dass in bester Abenteuer-Fantasy-Manier sein Ende findet. In der abwechslungsreichen Erzählung beschreibt er anschaulich das Leben seiner Helden. Ihre Zwänge¸ in denen sie gefangen sind oder sich darin gefangen fühlen. Von ihren Gefühlen sich selbst gegenüber¸ wie sie sich sehen oder anderen gegenüber¸ wie sie dazu stehen. Michael Peinkofer beeindruckt mich durch seinen Stil¸ denn er schafft es¸ den Leser schon mit den ersten Seiten an das Buch zu fesseln. Mit seinen Romanen bereichert er die deutsche Fantasy-Szene¸ obgleich er in vielen Fällen hinter anderen Autoren steht und erst an zweiter oder dritter Stelle genannt wird. Mit seiner Stellungnahme zum Krieg¸ die er aus den Worten von Granock abgibt¸ stellt er sich gleichzeitig als bösartigen Zyniker dar¸ der dem Leser klar macht¸ dass Gewalt nie zu einem positiven Ergebnis geführt hat und es auch nie führen wiird. Seine hintergründige¸ mitreissende Erzählung mit der packenden Handlung verdient er eigentlich mehr Beachtung. -
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355